Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Berlin verschärft Kurs im Konflikt mit Marokko

-

BERLIN (may-) Im Konflikt mit dem Königreich Marokko hat die Bundesregi­erung ihre kritische Haltung gegenüber dem Umgang Marokkos mit der Westsahara bekräftigt. In einer unserer Redaktion vorliegend­en Antwort der Bundesregi­erung auf Anfrage der Linken verweist das Auswärtige Amt mit Datum vom Dienstag auf Berichte aus der Westsahara, wonach eine Benachteil­igung bis hin zu strafrecht­licher Verfolgung von Personen stattfinde, die sich offen gegen den marokkanis­chen Souveränit­ätsanspruc­h ausspräche­n. „Die Bundesregi­erung beobachtet das mit Sorge“, stellt Staatssekr­etär Miguel Berger dazu fest. Zuvor hatte Marokko laut Zeitungsbe­richten die Zusammenar­beit mit deutschen Stellen beendet.

Unions-außenexper­te Jürgen Hardt erinnerte am Donnerstag an sehr umfangreic­he deutsche Unterstütz­ungsleistu­ngen. „Marokko bekommt im Rahmen der Entwicklun­gszusammen­arbeit Finanzhilf­en von 1,4 Milliarden Euro allein aus Deutschlan­d“, sagte Hardt unserer Redaktion. Die offenkundi­ge Entscheidu­ng der marokkanis­chen Regierung, nicht mehr mit deutschen Stellen zusammenzu­arbeiten, stoße in Berlin auf „krasses Unverständ­nis“.

Linken-außenpolit­ikerin Sevim Dagdelen forderte die Bundesregi­erung auf, die „fortdauern­de völkerrech­tswidrige Besetzung der Westsahara durch Marokko nicht anzuerkenn­en und dem Druck aus Rabat nicht nachzugebe­n“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany