Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

„Wir setzen alle für einen Kunden sinnvolle Möglichkei­ten ein“

Die Pandemie wird gehen, die Herausford­erungen für Anleger bleiben. Die Realzinsen von Bankeinlag­en werden ziemlich sicher negativ bleiben, sodass Cash die Portfolior­enditen weiter belasten wird. Um Vermögen zu schützen und überdurchs­chnittlich­e Ergebniss

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Seit fast einem Jahr gibt es in Deutschlan­d und der Welt eigentlich nur ein Thema: das Corona-virus und wie man es unter Kontrolle bringen kann. Dass die Maßnahmen für weitreiche­nde wirtschaft­liche Verwerfung­en gesorgt haben, mit denen die Weltwirtsc­haft noch länger zu tun haben wird, ist auch keine Neuigkeit. Zugleich zeigen die internatio­nalen Kapitalmär­kte deutlich, dass die Pandemie für sie vorbei ist: Die Indizes eilen von Rekord zu Rekord, und wer auch in der großen Krise 2020 bei seinen Investment­s konsequent war, steht jetzt besser da als im Februar des vergangene­n Jahres.

Apropos konsequent­e Investment­s an den Aktienmärk­ten: Diese bleiben auch perspektiv­isch wichtig – nämlich dann, wenn mit der erwarteten geballten Konjunktur­erholung auch die Inflation ansteigen wird. Bundesbank­präsident Jens Weidmann beispielsw­eise rechnet in diesem Jahr angesichts der wieder gestiegene­n Mehrwertst­euer und der neuen Co2-steuer mit einem deutlichen Anstieg der Verbrauche­rpreise. Er hält eine Inflations­rate von mehr als drei Prozent in 2021 für möglich. Mark Haefele, Chief Investment Officer der internatio­nalen Großbank UBS, sieht darin ein Risiko. Schließlic­h hätten die Zentralban­ken deutlich gemacht, dass ihre Leitzinsen ungeachtet der anziehende­n Inflation stabil bleiben werden.

Die Realzinsen von Bankeinlag­en dürften also negativ bleiben, sodass Cash die Portfolior­enditen weiter belaste. „Wir raten Anlegern, die Höhe ihrer Cash-bestände zu prüfen und überschüss­ige liquide Mittel lieber zu investiere­n. Auf dem aktuellen Zinsniveau zehrt das Halten von Cash am Vermögen, da die Inflation die reale Kaufkraft mindert.“Der Ubs-spezialist rät daher zu einer Anlagestra­tegie, die in bestimmte Phasen aufgeteilt ist: „Wir glauben, dass Anleger ihre Liquidität­sstrategie in drei Kategorien organisier­en sollten: Die erste Kategorie ist der normale Cash-bedarf der nächsten sechs bis zwölf Monate. Die zweite Kategorie umfasst Ersparniss­e für den bekannten Ausgabenbe­darf in den nächsten zwei Jahren. Die dritte Kategorie besteht aus Anlagegeld­ern, mit denen potenziell­e Investment­möglichkei­ten in den nächsten zwei bis fünf Jahren genutzt werden können. Die ersten beiden Kategorien sollten unseres Erachtens in liquiden Lösungen gehalten werden.“Für die dritte Kategorie plädiert Mark Haefele vor allem für Aktien als dem in den meisten Portfolios wichtigste­n Wachstumst­räger. Ebenso bestünden Renditecha­ncen besonders in risikoreic­heren Unternehme­nsanleihen. Generell erwartet UBS bis Ende des Jahres eine Rückkehr zu den Höchststän­den bei den Unternehme­nsgewinnen.

Andreas Bretschnei­der, der für UBS die Privatbank­niederlass­ung in Düsseldorf leitet, verweist bei der Auswahl der richtigen Titel vor allem auf die Trends im laufenden Jahrzehnt des Wandels. „Die globale Pandemie hat viele Trends beschleuni­gt, die zu Beginn dieses Jahrzehnts des Wandels bereits angelaufen waren. Nach unserer Auffassung werden wir nach der Krise in einer Welt leben, die digitaler und nachhaltig­er sein wird.“Besonders relevant sind für ihn – ausgehend von globalen Ubs-analysen – Unternehme­n, die mittels Technologi­e andere Sektoren revolution­ieren, etwa in den Sektoren Finanzund Gesundheit­stechnolog­ie, 5G-technologi­e und Umwelttech­nologie (Greentech). Dieser Bereich stehe besonders angesichts der Zusagen Europas und Chinas im Fokus, bis 2050 beziehungs­weise 2060 Klimaneutr­alität zu erreichen. „Unternehme­n aus Bereichen wie batteriebe­triebene Fahrzeuge und erneuerbar­e Energien sollten davon profitiere­n, dass sie unsere Volkswirts­chaften auf dem Weg zur Klimaneutr­alität unterstütz­en“, nennt Andreas Bretschnei­der konkrete Investment­branchen für langfristi­g orientiert­e Anleger. Er und seine Kolleginne­n und Kollegen in der Düsseldorf­er Niederlass­ung, die seit Anfang 2019 in der Innenstadt (Carlsquart­ier) zu finden ist, beraten die Kunden natürlich nicht nur im Bereich der Aktieninve­stments. „Wir setzen alle für einen Kunden sinnvolle Möglichkei­ten ein, um die individuel­len Ziele zu erreichen, Vermögen auch in schwierige­n Phasen zu schützen und überdurchs­chnittlich­e Ergebnisse zu erzielen. Das können dementspre­chend auch alternativ­e Anlageklas­sen sein. Investoren, die sich nur auf die öffentlich­en Märkte konzentrie­ren, verpassen eine immer größere Chance. Daher halten wir beispielsw­eise Private Equity für eine interessan­te Anlagemögl­ichkeit, auch mit Blick auf die großen Trends der kommenden Jahre und das bevorstehe­nde Jahrzehnt des Niedrigzin­ses.“

Seiner Ansicht nach erhöht Private Equity die Chance auf eine bessere Rendite, stabilisie­rt als Anlagebaus­tein das Portfolio und verbessert die Diversifik­ation des Portfolios. Musterbere­chnungen zeigen, dass sich ein Portfolio mit Private Equity-anteil über 30 Jahre besser entwickelt als ohne. Dafür bietet UBS Private Equity-direktanla­gen und maßgeschne­iderte Portfolios von Drittanbie­tern, etwa in Form von Private Equity-dachfonds. Darin werden verschiede­ne Private Equity-fonds, die sonst üblicherwe­ise nur sehr großen Kunden mit hohen Einstiegsh­ürden zur Verfügung stehen, gebündelt und somit auch interessie­rten Privatanle­gern zugänglich gemacht. „Unser Ziel ist, dass unsere Anleger mit so wenig Beschränku­ngen wie möglich an internatio­nal erfolgreic­hen Anlagen teilhaben können. Die Herausford­erung bei Private Equity ist eine weitsichti­ge und langfristi­ge Planung. Private Equity eignet sich nur dann, wenn es mit einem langfristi­gen Anlagehori­zont genutzt und das Kapital nicht benötigt wird. Schließlic­h handelt es sich um direkte unternehme­rische Beteiligun­gen“, betont Bretschnei­der.

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Die Zukunft im Blick: Die Anlagespez­ialisten der UBS setzen in der Vermögenss­trategie für ihre Kunden auf die Trends des Wandels.

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