Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Sicher ist sicher
Wie Alltagsbegleitung für Senioren in Corona-zeiten funktioniert – ein Beispiel aus der Praxis.
Liane D. lächelt. Trotz Corona und der Sorgen in den vergangenen Tagen. „Es kam alles auf einmal. Mein Vater ist in seinem Haus gestürzt und brauchte schnell Hilfe. Unsere Familie wohnt rund 50 Kilometer entfernt. Mein Mann und ich arbeiten im Krankenhaus. Schnell eine Kurzzeitpflege oder einen Ambulanten Pflegedienst in diesen Zeiten zu finden, war aussichtslos“. Unterstützung erhoffte sich die besorgte Tochter schließlich durch eine Alltagsbegleitung aus Osteuropa und wandte sich an Cedrik Hachmann von Promedica, nach eigenen Angaben Marktführer für Alltagsbetreuung in Europa, und stellte besorgt erst einmal viele Fragen. Dürfen osteuropäische Betreuungskräfte jetzt zu uns kommen? Und was ist mit Corona? Welche Schutzmaßnahmen gibt es etwa von Promedica?
Liane D. erhielt eine beruhigende Nachricht: Spätestens innerhalb von fünf Tagen stünde eine sorgfältig vorbereitete Alltagsbegleitung direkt vor der Tür ihres Vaters. Dann erhielt sie ausführliche Antworten auf ihre Fragen. „Es dürfen nur legal beschäftigte Betreuungskräfte nach Deutschland einreisen. Da wir ausschließlich mit angestellten Betreuungskräften von Promedica arbeiten, verfügen wir so auch über die Kontrolle sämtlicher Schutzvorkehrungen“, erklärt
Cedrik Hachmann, Regionalberater von Promedica Plus Mönchengladbach-mitte. Das Unternehmen hat neue Verfahren für die Rekrutierungswege eingeführt wie die Umstellung auf überwiegend telefonische Kontakte und Online-schulungen, um direkte Begegnungen schon im Vorfeld bestmöglich zu vermeiden.
Hachmann kann die Sorgen seiner Kunden gut verstehen. Er berichtet: „Ein bis zwei Tage vor der Abreise werden die Betreuungskräfte noch einmal genau zu ihrem Gesundheitszustand und möglichen Symptomen befragt und ein SARSCov-2-test entsprechend den ausgearbeiteten Testrichtlinien durchgeführt. Erst mit einem negativen Testergebnis folgt die Reise mit unseren eigenen Bussen von zu Hause direkt zur Tür des Kunden. So garantieren wir eine lückenlose Reise und sind von öffentlichen Verkehrsmitteln unabhängig. Direkt am Bus gibt es noch einmal eine Temperaturmessung und Befragung zu Symptomen“. In den Fahrzeugen gelten höchste Hygienestandards durch die gründliche Desinfektion vor und nach den Fahrten, so Hachmann. Alle Alltagsbegleitenden erreichen schließlich ihr Ziel gut vorbereitet durch spezielle Hygienehinweise und ein Corona-set, zu dem Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel gehören.
Kunden und Alltagsbetreuendehaben sich bereits auf die neue Situation eingestellt, berichtet Hachmann. Auch Liane D. hatte sofort die Idee, einmal pro Woche die Einkäufe an die Tür ihres Vaters zu bringen oder einen Lieferdienst zu organisieren. So habe Jelena, die neue Betreuungskraft, eben nur wenig Außenkontakte. Das Kennenlernen liefe sehr gut, „wenn auch auf Abstand. Jelena passt auf uns alle auf“, beschreibt Liane D. das neue Miteinander. Vater und Tochter wünschen sich, dass nun die nächsten Wochen weiter so verlaufen und haben dafür gesorgt, dass die neue Mitbewohnerin über das Internet Kontakt mit ihrer eigenen Familie halten kann.
Die Alltagsbetreuenden verdienten ein hohes Lob, betont Hachmann: „Viele verlängern freiwillig ihre Zeit in Deutschland, um unseren Familien zu helfen. Dagegen ist das Virus machtlos.“