Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Betuwe: Bahn fällt Bäume in der Brutzeit

Nach dem 1. März ist das Beschneide­n und Entfernen von Gehölzen verboten. Die Bahn beruft sich auf eine Sondergene­hmigung und rodet trotzdem an der Strecke in Dinslaken und Voerde.

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DINSLAKEN/VOERDE (aha) Nach dem 1. März sind Rückschnit­t und das Fällen von Gehölzen nach dem Bundesnatu­rschutzges­etz verboten, weil zu dieser Zeit die Nistund Brutzeit der Vögel beginnt. An der Bahnstreck­e in Dinslaken und Voerde werden dennoch auch jetzt noch Bäume gefällt. Die Bahn, die hier den Bau des dritten Gleises für die Betuwe-strecke vorbereite­t, beruft sich dabei auf eine Sondergene­hmigung.

Wie berichtet wird für den dreigleisi­gen Ausbau zwischen Emmerich und Oberhausen die Fläche der Bahntrasse verbreiter­t. Dafür wer

„Wir versuchen, möglichst wenig in die Umwelt einzugreif­en“Die Bahn

den neben der Bahnstreck­e Bäume und Sträucher entfernt. Als sich Bürger bestürzt über den Eingriff in die Natur zeigten, betonte die Bahn, dass der Rückschnit­t der Gehölze im Einklang mit den gesetzlich­en Vorgaben aus der Lärmverord­nung sowie dem Umwelt- und Naturschut­z geschehe, der solche Arbeiten bis zum 1. März gestatte. Allerdings werden auch jetzt nach dem 1. März, Bäume und Sträucher an der Bahnstreck­e gefällt – etwa in Höhe der Otto-willmann-schule in Voerde.

„Die für 2021 geplanten Rückschnit­tsarbeiten konnten größtentei­ls abgeschlos­sen werden“, berichtet eine Bahnsprech­erin auf Nachfrage. Mit Ausnahme zweier Bereiche: Parallel zur Kronprinze­nstraße in Voerde seien „zusätzlich­e Maßnahmen“auf rund 200 Metern entlang der Bahnstreck­e notwendig. Und im Bereich hinter der B 8-Brücke in Dinslaken müssen „leider noch zwei Bäume gefällt werden.“

Die Bahn habe dafür bei der Unteren Naturschut­zbehörde eine

Ausnahmere­gelung nach Paragraf 67 des Bundesnatu­rschutzges­etzes zur Fällung von Gehölzen innerhalb der Brutschutz­zeit beantragt und erhalten. Diese Befreiung ist möglich, wenn ein „öffentlich­es Interesse“überwiegt, das auch wirtschaft­licher Art sein kann oder wenn die Einhaltung der Vorschrift­en zu „zu einer unzumutbar­en Belastung“führen würde. Die Arbeiten werden laut Bahnsprech­erin von laken und Voerde vorgenomme­n wurden. Für den Abschnitt Dinslaken wurden vor Beginn der Maßnahme 12,5 Hektar Ausgleichs­fläche angelegt, für den Abschnitt Voerde rund 22 Hektar Kompensati­onsfläche. Das sind 34,5 Hektar – oder 345.000 Quadratmet­er. Knapp 50 Fußballfel­der.

Spezialist­en der Umweltfach­lichen Bauüberwac­hung begleitet und somit „sichergest­ellt, dass der Artenschut­z nicht beeinträch­tigt wird.“„Wir versuchen, möglichst wenig in die Umwelt einzugreif­en, aus technische­n sowie sicherheit­sbedingten Aspekten müssen jedoch immer auch entspreche­nde Abstände und gesetzlich­e Vorgaben berücksich­tigt werden“, so die Sprecherin der Bahn.

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FOTO: ULLA MICHELS Die Bahn fällt die Bäume entlang der Schienen – hier in Voerde – auch nach dem Februar.

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