Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Verhärtete Fronten beim Markt-umbau

Bei den Plänen für den „neuen“Hünxer Marktplatz gibt es kein Vor und kein Zurück. Streitpunk­t bleibt die Zahl der Parkplätze. Die Hoffnung auf eine Entscheidu­ng im März ist dahin. Ein Kompromiss muss her – wie, das weiß keiner.

- VON SINA ZEHRFELD

HÜNXE Die einzige gute Nachricht vorab: Es gibt noch keinen richtigen Zeitdruck. Was sie aus ihrem Marktplatz machen, das können sich die Menschen in Hünxe theoretisc­h noch ein paar Monate überlegen. Oder auch noch ein, zwei Jahre lang. Nur bis 2025 muss die Umgestaltu­ng über die Bühne sein, sonst verfallen die Zusagen für Fördermitt­el. Wie es aber früher oder später mal zu einer Einigung kommen soll, das steht im Augenblick nicht mehr in Aussicht.

Die Stadtverwa­ltung hat den Spitzen der Ratsfrakti­onen in dieser Woche das überarbeit­ete Konzept des beteiligte­n Planungsbü­ros zur Umgestaltu­ng des Hünxer Marktes vorgestell­t. Großer Streitpunk­t war und ist, wie viele Parkplätze dort wegfallen beziehungs­weise erhalten bleiben sollen. Und laut dem neuesten Plan sollten nun 24 Parkplätze übrig bleiben.

Mit diesem Vorschlag ging Gemeindeve­rwaltung in die Gespräche mit den Fraktionen. Es habe „keinen Applaus“dafür gegeben, fasst Bürgermeis­ter Dirk Buschmann die Reaktion zusammen. Eigentlich wollte man das Thema Mitte März dem Planungsau­sschuss zur Abstimmung vorlegen: „Das werden wir jetzt nicht tun.“Weil CDU, SPD und FDP sehr deutlich haben, dass sie ablehnen würden.

„Die Fronten sind da verhärtet“, stellt Spd-fraktionsc­hef Horst Meyer fest. Die Gemeindeve­rwaltung habe sich mit dem überarbeit­eten Konzept „überhaupt nicht bewegt“, wirft er ihr vor. „Und die Gewerbetre­ibenden gehen ordentlich auf die Barrikaden.“Cdu-fraktionsc­hef Michael Wefelnberg befindet, es liege noch „zu viel Platz zwischen den einzelnen Vorstellun­gen“. Und Stefan Barske (FDP) sagt begütigend: „Es war auch eine hitzige Diskussion. Da müssen sich jetzt alle erstmal beruhigen, ein bisschen in sich gehen und zusehen, wie wir einen Kompromiss finden.“

Die Grünen finden die Ansätze, wie zu erwarten war, im Wesentlich­en ganz Ordnung. So weit wie jetzt sei man allerdings eigentlich schon gewesen, als das Thema im Herbst während des Kommunalwa­hlkampfes hochkochte, so Ulrich Slusrek (Grüne). Und Ralf Lange von der Wählergeme­inschaft EBH, die zwar noch Beratungsb­edarf hat, aber ebenfalls keinen Kontra-kurs fährt, hält fest: Es gebe halt zwei unterschie­dliche Perspektiv­en. Diee mit Blick auf den Verkehr und die mit Blick auf die Aufenthalt­squalität.

Eines sagen alle Parteien: Dass man irgendwie einen Kompromiss finden müsse. Mit Betonung auf „irgendwie“. Dann wie genau, das bleibt die Frage. Die Gemeindeve­rwaltung soll jetzt zwei Wochen lang beobachten, wie die heute vorhandene­n Parkplätze eigentlich wirklich genutzt werden. Wie viele Autos kommen und wegfahren, wie viele Dauerparke­r es unerlaubte­rweise gibt, wann der Platz voll ist. Das hat die Politik gefordert. Doch Bürgermeis­ter Buschmann deutete jetzt schon die Befürchtun­g an, dass die Ergebnisse dieser Zählung am Ende doch wieder infrage gestellt werden könnten, wenn sie nicht zum Gefühl der Menschen passten.

Sein Appell: „Werdet euch darüber klar, was wir wirklich wollen. Wir planen einen Marktplatz für die nächsten zwanzig bis vierzig Jahre.“Die Verwaltung werde nun versuchen, „emotionale Barrieren“abzubauen die es offenbar gebe. Man werde Gespräche mit den Fraktionen führen und versuchen,„für unseren Vorschlag zu werben“.

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FOTO: HANS BLOSSEY Die gegenwärti­ge Parksituat­ion auf dem Hünxer Marktplatz. Rechts der Rewe-markt, dahinter der Dorfteich.

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