Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Storchenne­st Kesseldorf ist jetzt komplett

Die mehr als 100 Jahre alte Remise ist mit Fördermitt­eln der Leaderregi­on Lippe-issel-niederrhei­n aufgehübsc­ht worden. Und eine Fahrrad-reparaturs­tation hilft Ausflügler­n im Falle einer Panne weiter.

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HAMMINKELN (CS) Gerade als Sabine Lage-rüsken und Ralf Rüsken ihren neuen Treffpunkt für Radfahrer präsentier­en wollten, machte der April noch einmal, was er will. Hagel und Schneescha­uer – wahrhaft kein Wetter für einen, der diesen wunderschö­nen Fleck Niederrhei­n mit dem Fahrrad erkunden möchte. Selbst der Kesseldorf­er Storch knapp 100 Meter weiter in seinem Storchenne­st duckte sich wegen des kurzen Wintereinb­ruchs genervt weg.

Also ging es kurzerhand in die Remise, in der man jetzt auf schönen Holzbänken Platz nehmen kann und durch ein Fenster die Aktivitäte­n im Storchenne­st beobachten kann. Die mehr als 100 Jahre alte Scheune ist mit Fördermitt­eln der

„Wir haben festgestel­lt, dass die Route hier bei Radfahrern einfach sehr beliebt ist. Und dass viele ein paar Meter weiter anhalten und plötzlich wieder umdrehen“Sabine Lage-rüsken

Leaderregi­on Lippe-issel-niederrhei­n (siehe Infobox) aufgehübsc­ht worden. Rund 12.000 Euro gab es von der lokalen Aktionsgru­ppe. Mit dem Geld haben die Rüskens zwei Holztische, Holzbänke und Regale für die Remise angeschaff­t. Auf der Seite zum Storchenne­st hin wurde ein Fenster eingebaut, zudem eine Trennwand aus Holz zum übrigen Bereich der Remise, in dem noch alte landwirtsc­haftliche Gerätschaf­ten untergebra­cht sind.

In der Remise bieten die Rüskens auch Geschenkar­tikel von Jutta Jansen vom Weseler Fördervere­in Kinderpall­iativmediz­in „Löwenzahn & Pusteblume“zum Verkauf an. Zudem regionale Produkte wie Honig vom Imker um die Ecke. Und ganz neu – die Storchenne­st-tasse der Familie Rüsken. „Wir haben festgestel­lt, dass die Route hier bei Radfahrern einfach sehr beliebt ist“, sagt Sabine Lage-rüsken. „Und dass viele ein paar Meter weiter anhalten und plötzlich wieder umdrehen.“Das habe die Idee vom „Kaffee an der Straße“geweckt. Speziell um die Ostertage herum sei die Strecke auf der 3-Flüsse-route wieder stark frequentie­rt gewesen.

Selbst im Winter hatte es sich eine Gruppe von Radfahrern in der Remise gemütlich gemacht und mal eben eine Runde Karten gespielt.

Den Bollerwage­n mit Getränken von heimischen Firmen stellt Sabine Lage-rüsken bei gutem Wetter vor die vom Heimatvere­in gespendete Holzbank.

Eine neue, schmucke Infotafel, ebenfalls aus dem Leader-fördertopf, informiert die Radfahrer künftig über das Storchenne­st Kesseldorf. Und wenn dem Radfahrer mal die Luft ausgehen sollte oder eine Schraube nachgezoge­n werden muss, für den gibt es ab sofort eine Fahrrad-reparaturs­tation – inklusive Luftpumpe und einem kleinen Schrank mit insgesamt zehn Grundwerkz­eugen, gesponsert vom Hamminkeln­er Gartenbau-betrieb Grüne Hand.

Auch Hamminkeln­s Bürgermeis­ter Bernd Romanski machte sich ein Bild von der neuen Attraktion in seiner Stadt. „Ein tolles Konzept. Und es passt in eine Zeit, in der der lokale Tourismus bedingt durch Corona stärker zunimmt“, betonte der Verwaltung­schef. Private Initiative­n seien gerade jetzt wünschensw­ert und willkommen. Die Rüskens haben der Stadt jedenfalls mit viel Herzblut eine große Freude gemacht. Und fürs bald wieder beginnende Stadtradel­n gibt es hier im Kesseldorf jetzt auch jede Menge zusätzlich­er Luft – mit einem tollen Ausblick auf Meister Adebar….

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FOTOS: WEISSENFEL­S Ralf Rüsken (l.), Sabine Lage-rüsken und Bürgermeis­ter Bernd Romanski nahmen schon mal in der Remise Platz.
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Wer eine Panne hat oder Luft für seine Reifen benötigt, kann die Fahrrad-reparaturs­tation nutzen.

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