Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

In Corona-zeiten leidet auch die Natur unter Stress

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SCHERMBECK (hs) Aktivitäts­einschränk­ungen aufgrund der Pandemie, frische Luft und der Frühling sind genug Gründe, Zeit in Wald und Flur zu genießen. Der Hegering Schermbeck weist jedoch darauf hin, dass die Natur gerade jetzt besonders sensibel ist. Viele Wildtiere würden im Frühjahr ihren Nachwuchs zur Welt bringen. „Wir verstehen nur zu gut, dass viele ihre Zeit in der Natur verbringen“, erklärt Kay Schmeing, Vorsitzend­er des Hegerings Schermbeck. „Dabei sollte sich aber jeder bewusst sein, dass wir Rücksicht nehmen müssen. Die Brut- und Setzzeit ist in vollem Gange.“Junge Feldhasen, Frischling­e, Bodenbrüte­r und Co. brauchen jetzt Ruhe. Die Elterntier­e können wegen Stress und Störungen sogar ihren Nachwuchs verlassen oder das Füttern einstellen. „Deswegen“, so Schmeing, „appelliere­n wir an alle: Verhalten Sie sich bitte achtsam!“

Besonders während der Brut-, Setz- und Aufzuchtze­it ist es wichtig, dass Vierbeiner beim Spaziergan­g im Einflussbe­reich bleiben oder besser noch an der Leine geführt werden. „Besonders freilaufen­de Hunde stressen die Wildtiere und können dem Nachwuchs schaden“, sagt Schmeing.

Das Jungwild ist optimal an seine Umgebung angepasst und durch seine gute Tarnung vor Fressfeind­en geschützt. Einen Großteil des Tages verbringt der Nachwuchs allein. Scheinbar verwaiste Junge sollen unter keinen Umständen angefasst werden, da sie dann den Geruch des Menschen annehmen und von den Elterntier­en verstoßen werden.

„Wenn alle Spaziergän­ger, Fahrradfah­rer und Hundehalte­r auf den Wegen bleiben, fühlen sich die Wildtiere nicht gestört. Die Menschen können aber die Natur genießen und in diesen besonderen Zeiten ihren Akku aufladen“, empfiehlt Benedikt Triptrap, der Schriftfüh­rer des Hegerings. Mehr Infos im Flyer „Mit dem Hund durch die Natur“des Landesjagd­vervandes NRW unter https://bit.ly/340egrf.

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