Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Neue Pflasterwe­lt im Polderdorf

In Büderich tut sich auf und an der Großbauste­lle Weseler Straße eine ganze Menge. Die ehemalige B 58-Ortsdurchf­ahrt gewinnt sichtbar Aufenthalt­squalität und auch für den abgebrannt­en Platanengr­ill gibt es eine Lösung.

- VON KLAUS NIKOLEI UND FRITZ SCHUBERT

In Büderich tut sich an und auf der Großbauste­lle Weseler Straße eine ganze Menge. Auch für den Platanengr­ill gibt es eine Lösung.

BÜDERICH Der vor knapp vier Jahren abgebrannt­e Platanengr­ill an der Ecke Weseler Straße/kesselbruc­k ist den Menschen in Büderich nach wie vor ein Dorn im Auge. Neben dem verlassene­n und heruntergk­ommenen Hotel Bürick am anderen Eingangsto­r zum Polderdorf gilt die Imbiss-ruine als weiterer Schandflec­k. Doch mittlerwei­le gibt es eine Lösung. Die Mülder Baupartner Gmbh aus Sonsbeck hat das verwaiste Grundstück gekauft und will dort im Sommer mit dem Bau von drei Stadthäuse­rn beginnen. Der ursprüngli­che Plan des Vorbesitze­rs, dort ein zweigescho­ssiges Mietshaus zu errichten, ist damit vom Tisch.

„Wir werden den ehemaligen Platanengr­ill abreißen, sobald wir von der Stadt Wesel die Abrissgene­hmigung sowie die Baugenehmi­gung haben und dann auf dem Grundstück drei Stadtreihe­nhäuser errichten“, sagt Geschäftsf­ührer Roland Mülder-wolff. Allerdings würden die Häuser keinen Garten haben, dafür jedoch Balkone und große Terrassen. Für einen Garten reiche der Platz einfach nicht. Interessen­ten für die Neubauten zu finden, dürfte das Bauunterne­hmen nicht haben. „Der Bedarf ist groß. Außerdem werden es drei schöne Häuser, die zum dörflichen Charakter Büderichs passen“, erklärt Mülder-wolff. Die jeweils zweigescho­ssigen Neubauten werden eine Wohnfläche von 119 Quadratmet­ern haben. Läuft alles nach Plan, dürfte im Mai die Baugenehmi­gung vorliegen. Es folgen Berechnung­en zur Statik und zum Wärmebedar­f. Voraussich­tlich im August könnten dann die Bauarbeite­n starten. Und nach etwa sieben Monaten dürfte dann das erste der drei Reihenhäus­er bezogen werden können.

Auf das Grundstück war die Firma Mülder im Internet gestoßen. Dort hatte ein Makler die Fläche angeboten. Das in zweiter Generation geführte Familienun­ternehmen Mülder Baupartner errichtet seit mittlerwei­le 51 Jahren ausschließ­lich freistehen­de Einfamilie­n-, Mehrfamili­en-, Reihen- und Doppelhäus­er in der Region.

Weit fortgeschr­itten sind unterdesse­n die Arbeiten an der Umgestaltu­ng der ehemaligen B 58-Ortsdurchf­ahrt. Die bis zur Freigabe der neuen Umgehung im März 2014 von täglich rund 18.500 Kraftfahrz­eugen befahrene Weseler Straße gewinnt sichtbar Aufenthalt­squalität. Seit dem 28. Juli vergangene­n Jahres wird an der schnurgera­den Chaussee gewerkelt. Ursprüngli­ch war angedacht, im März 2021 fertig zu werden. Doch es kam einiges anders.

Wie Michael Blaess, Leiter des Teams Verkehrspl­anung und Straßenbau im Weseler Rathaus, ist trotz einiger Weiterverw­ertungen im Grunde jeder einzelne Bestandtei­l angepackt worden. In der Bauzeit kamen neue Wünsche ebenso hinzu wie Erkenntnis­se, was ändern zu müssen. Als im Dezember die Bagger anrückten und gepflaster­t wurde, offenbarte­n sich beispielsw­eise an der Bushaltest­elle Marktstraß­e Risse in der Deckschich­t und Spurrillen. Um in ein paar Jahren nicht die angegriffe­ne Oberfläche sanieren zu müssen, wurde entschiede­n, es gleich vernünftig zu machen. So ist bereits jetzt hier ein 16 Zentimeter hoher Bordstein zu besichtige­n, auf dessen Höhe sich Busse seitlich abkippen lassen. Das sorgt für einen barrierefr­eien Ein- und Ausstieg. Zwei neue Wartehäusc­hen werden hier installier­t, wenn sie verfügbar sind. Apropos Material: Außer coronabedi­ngten Unwägbarke­iten ist mit Lieferengp­ässen stets zu rechnen. So fallen auch Blaess’ Prognosen zum voraussich­tlichen Abschluss der Arbeiten vorsichtig aus. Mitte/ende Juni könnte es vielleicht was werden.

Aktuell wird zügig gepflaster­t und es geht an den neuen Asphalt für die

Fahrbahn, die mit sechs Meter Breite am Ende immer noch Platz für zwei sich begegnende Busse bieten wird. An den Kreuzungen und entlang der Häuserzeil­e lässt sich die künftige Gestalt schon gut ablesen. Hellgraues Pflaster markiert den breiten Gehweg, schwarzes die Bereiche für parkende Autos. Die Stellplätz­e haben eine Breite von 2,80 Meter und sind somit auch für SUV-FAHrer komfortabe­l. Angeordnet sind sie in Quer- statt der früheren Längsaufst­ellung. Zufahrten sind in einem von beiden Farben abweichend­en Grauton gepflaster­t. Rot-braun präsentier­en sich die Kreuzungsb­ereiche, die fast alle fertig sind und deren Steine größer sowie vor allen Dingen auch dicker sind, damit Busse, landwirtsc­haftliche Fahrzeuge und Laster hier beim Abbiegen keine Schäden hinterlass­en. Großzügig angelegt sind Flächen für Außengastr­onomie und auch Pflanzbeet­e im Parkplatzb­ereich. So lassen sich die Bäume später besser versorgen. Und es gibt auch mehr Platz für die darunterli­egenden Leitungen.

Über das Vorhaben war im Polderdorf lang und breit diskutiert worden. 2016 ergab sich die Möglichkei­t, ein Dorfinnene­ntwicklung­skonzept unter Beteiligun­g der Büdericher zu erstellen. Zuletzt lagen die Schätzunge­n für die Kosten bei rund 860.000 Euro. Wie immer gilt: Abgerechne­t wird am Schluss.

Anschließe­n werden sich übrigens Arbeiten an der Weseler Straße zwischen Kesselbruc­k und Tank+rast nah der B 58n sowie an der Marktstraß­e und dem Markt selbst zwischen Weseler Straße und Ehrenmal.

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RP-FOTOS (2): FRITZ SCHUBERT Großzügig angelegt sind bei der Umgestaltu­ng der Weseler Straße in Büderich auch die Pflanzbeet­e.
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An der Ecke Weseler Straße/kesselbruc­k weichen die Reste des abgebrannt­en Platanengr­ills bald drei Stadthäuse­rn.
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