Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Schlemmen im Vorgarten wie beim Schützenfest
Jürgen Peters und Sohn Andy öffnen an den Wochenenden ihren Imbisswagen vor der eigenen Haustür. Bei ihnen gibt’s Pommes, Schnitzel und Co.
HAMMINKELN (cs) Pommes, Currywurst, Kotelett, Schnitzel und Spießbraten – ab sofort kann am Wochenende in Wertherbruch die Küche kalt bleiben. Denn von nun an gibt es die typischen Schützenfestklassiker freitags, samstags und sonntags jeweils von 17 bis 21 Uhr direkt am Imbisswagen, den die Familie Peters auf ihrem privaten Grundstück an der Provinzialstraße aufgestellt hat.
Eine neue Marktlücke in Corona-zeiten? „Wie’s ankommt, kann ich noch nicht sagen“, zuckt Jürgen Peters mit den Schultern, „das weiß ich erst nächste Woche.“In der Vergangenheit aber habe es einige
Nachfragen von Bekannten und Freunden in dieser Richtung gegeben und so haben sich die Peters zu dem etwas ungewöhnlichen Schritt entschlossen. Erfahrung hat die Familie ja genug gesammelt, seit sechs Jahrzehnten ist man Dauergast auf Schützenfesten und Kirmessen zwischen Hamminkeln und Bocholt, im Umkreis von rund 30 Kilometern. 30 bis 35 Feste sind es pro Jahr gewesen, ein schöner Nebenverdienst mit Spaß-faktor. Denn Hauptstandbein der Peters ist und bleibt der Vertrieb von Friseurbedarf.
Die Saison beginnt in der Regel mit dem Tanz in den Mai und endet am dritten Oktober-wochenende mit der Kirmes in Bocholt. Dort stand auch 2019 zum letzten Mal ein Imbisswagen der Peters, bevor Corona das vergangene und wohl auch das laufende Jahr verhagelt. „Das war unsere letzte Kirmes“, sagt Jürgen Peters fast ein wenig wehmütig. „Danach war nichts mehr.“Also haben die Peters aus der Not eine Tugend im eigenen Vorgarten gemacht – und verkaufen dort die leckeren Würstchen der Metzgerei Benning in Bocholt.
Das Ganze wird ein Familienprojekt, neben Sohn Andy – der den Imbisswagen in Eigenregie seit zwei
Jahren betreibt – helfen außerdem noch Schwiegertochter Saskia Telaar, Schwager Detlev Wienand und Jürgen Peters’ Ehefrau Helga mit. Frisch auf den Teller ist auch hier die Maxime. Wie viele Wochenenden der Imbisswagen indes öffnet, kann Jürgen Peters noch nicht sagen. „Wir versuchen es erst einmal und hoffen auf eine positive Resonanz.“
Aber wer kann zu Schnitzel, Schaschlik und Spießbraten schon nein sagen. Und vielleicht verspürt manch einer an der Provinzialstraße auch den Hauch von Kirmes und Schützenfest.