Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Junge Union unterstütz­t Söder

Der Machtkampf in der Union spitzt sich zu. Vor allem in der CDU wächst der Unmut.

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BERLIN (dpa/rtr) Im Streit über die Kanzlerkan­didatur von CDU und CSU stellt sich der Parteinach­wuchs, die Junge Union ( JU), mit großer Mehrheit hinter den Csu-vorsitzend­en Markus Söder. In einer Videokonfe­renz der Landesvors­itzenden am Sonntagabe­nd sprachen sich nach Ju-angaben 14 von 18 Landesverb­änden mit deutlicher Mehrheit für Söder aus. Baden-württember­g und Schleswig-holstein als mittelgroß­e Verbände sowie Brandenbur­g hätten von einem „gemischten Stimmungsb­ild“berichtet. Die Junge Union NRW, die mehr als ein Viertel aller Ju-mitglieder stellt, sprach sich für CDU-CHEF Armin Laschet als Kanzlerkan­didaten aus.

CDU und CSU schwiegen zu möglichen Gesprächen zwischen Laschet und Söder. Beide stehen nach Angaben aus Unionskrei­sen aber „in dauerhafte­m Kontakt“. Eine Entscheidu­ng stand noch nicht fest, als diese Zeitung gedruckt wurde.

Hamburgs CDU-CHEF Christoph Ploß drang auf eine schnelle Entscheidu­ng. Er erwarte „eine gemeinsame Lösung“bis diesen Montag, sagte Ploß unserer Redaktion. Ansonsten müsse die Bundestags­fraktion als einziges gemeinsame­s Gremium der Union entscheide­n.

Mittlerwei­le liegen etliche Vorschläge auf dem Tisch, den Vorsitzend­en der Schwesterp­arteien die Entscheidu­ng aus der Hand zu nehmen. So gibt es im Bundestag eine Initiative, die auf eine Kampfabsti­mmung in der Fraktion am Dienstag hinauslauf­en könnte. Der rheinland-pfälzische Vize-landesvors­itzende Christian Baldauf schlug eine Kreisvorsi­tzenden-konferenz vor. Der Vizechef des Cdu-arbeitnehm­erflügels, Christian Bäumler, brachte eine Schlichtun­g ins Spiel. Im „Handelsbla­tt“schlug er dafür Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble und Hessens Ministerpr­äsident Volker Bouffier (beide CDU) sowie die Ex-csu-chefs Edmund Stoiber und Theo Waigel vor.

Die Berliner CDU bekräftigt­e ihre Unterstütz­ung für Söder. Niedersach­sens CDU-CHEF Bernd Althusmann rief Landesvors­tand, Bezirksund Kreisvorsi­tzende für den Abend zu Beratungen zusammen. Es wurde erwartet, dass es um ein Stimmungsb­ild der Basis gehen dürfte. Politik

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