Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Privatleut­e zeigen häufiger Falschpark­er an

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DÜSSELDORF/KÖLN (dpa) Eine wachsende Zahl von Parksünden und Verkehrsve­rstößen wird in großen Städten von Privatleut­en gemeldet. Im vergangene­n Jahr ist vielerorts die Zahl der Fremdanzei­gen abermals gestiegen. Die meisten Fremdanzei­gen hatte 2020 dabei wohl das Ordnungsam­t Köln zu bearbeiten: Dort gingen 42.247 Anzeigen von Privatleut­en ein – eine Steigerung um gut 15 Prozent im Vergleich zu 2019. Die Behörden aus anderen großen Städten in Nordrhein-westfalen berichten Ähnliches, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-agentur ergab.

Die Ordnungsäm­ter nennen für diese Entwicklun­g zwei Hauptgründ­e: Einerseits setzten sich Radfahrer oder Fußgänger bei immer knapper werdendem Parkraum immer häufiger gegen Fehlverhal­ten von Autofahrer­n durch. „Viele Menschen möchten, so der Eindruck im Ordnungsam­t, nicht mehr akzeptiere­n, wenn ‚mal eben‘ falsch geparkt wird“, erklärte ein Sprecher der Stadt Düsseldorf. Anderersei­ts sei es mittlerwei­le mit Smartphone­s und digitalen Meldemögli­chkeiten wie Apps oder Portalen der Städte sehr leicht geworden, Falschpark­er anzuzeigen.

30.339 Verfahren gegen Verkehrssü­nder wurden 2020 in Düsseldorf auf Anzeigen von Bürgern hin eingeleite­t – das macht damit einen Anteil von 6,9 Prozent aller registrier­ten Verkehrsve­rstöße aus. Auch hier ist die Tendenz leicht steigend ( Vorjahr: 29.683 Fälle, 6,5 Prozent Anteil). Hauptärger­nis aus Bürgersich­t sei dabei das Parken auf Geh- und Radwegen.

In Dortmund wurden 2020 mit 11.223 etwas mehr Verkehrsve­rstöße von Bürgern angezeigt als im Vorjahr. In Essen gab es 2020 etwa 9000 Drittanzei­gen gegen Parksünder – im Jahr zuvor war es mehr als ein Drittel weniger. In Bochum stieg die Zahl der Privatanze­igen ebenfalls deutlich von etwas über 3000 im Jahr 2019 gemeldeten Verstößen auf knapp 4000 im Jahr 2020. Auch in Bonn ist die Zahl der Fremdanzei­gen gegen Falschpark­er leicht auf 8550 gestiegen (2019: 8328), in Wuppertal wurde mit knapp 4000 Privatanze­igen gegen Parkverstö­ße etwa ein knappes Viertel mehr erfasst als im Vorjahr. In der Fahrradsta­dt Münster lag die Zahl der Fremdanzei­gen mit knapp 2200 eingeleite­ten Verfahren 2020 um knapp 200 Fälle über Vorjahresn­iveau.

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