Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Fortuna wahrt ihre kleine Aufstiegsc­hance

Beim 3:0-Sieg gegen den VFL Osnabrück trifft Marcel Sobottka auch für seine Tochter Ava.

- VON GIANNI COSTA UND BERND JOLITZ

OSNABRÜCK Klaus Allofs hatte unter der Woche noch einmal eine große Botschaft gelassen ausgeproch­en. „Es ist erst vorbei“, hatte der Vorstand von Fortuna gesagt, „wenn es vorbei ist.“Damit gemeint hat der 64-Jährige die Chancen auf eine direkte Rückkehr der Düsseldorf­er in die Bundesliga. Sechs Spieltage vor dem Saisonende ist man immerhin noch in Lauerstell­ung. Durch den 3:0-Erfolg beim VFL Osnabrück hat man immerhin die eigenen Hausaufgab­en erledigt.

Wie viel dieser Einsatz am Ende in punkto Versetzung wert ist, wird sich vermutlich erst ganz zum Schluss zeigen. Denn aktuell ist der Spielplan durch drei Teams, die aktuell wegen Corona-infektione­n in Quarantäne sind, schon extrem zerfledder­t. Auch Fortuna hat noch ein Nachholspi­el gegen den Karlsruher SC (3. Mai) zu absolviere­n. Es steht nur fest, dass noch nicht so viel feststeht.

Immerhin gibt es die Erkenntnis, dass Fortuna offenbar den Ernst der Lage erkannt hat, wenngleich auch gegen hoffnungsl­os überforder­te Gastgeber aus Osnabrück. Die konnte man am Sonntag maximal als anwesend bezeichnen, ihre Gegenwehr hielt sich in engen Grenzen. Doch auch gegen einen solchen Gegner muss man sich erst einmal entspreche­nd durchsetze­n. Fortuna tat das auch von Beginn an und machte mächtig Dampf – ein gewaltiger Unterschie­d zu ihren bisherigen Auftritten bei den Kellerkind­ern der Liga. In Würzburg (1:2), Braunschwe­ig und Sandhausen (jeweils 0:0) hatten die Düsseldorf­er aus drei Spielen nur magere zwei Punkte ergattert.

Rösler entschied sich für Dawid Kownacki als einzige Spitze, Rouwen Hennings blieb zunächst auf der Bank. Dafür stärkte er das offensive Mittelfeld mit Kristoffer Peterson, Edgar Prib und Felix Klaus, ließ die Truppe zumeist sogar im 4-3-3 mit Klaus und Peterson als echten Außenstürm­ern. Besonders der Schwede wusste immer wieder durch Akzente zu gefallen – nicht nur, aber vor allem durch sein sehenswert­es Tor zu Führung.

Das war der viel beschworen­e Dosenöffne­r. Fortan traute sich Fortuna immer mehr zu. Das 2:0 folgte mit etwas Vorzögerun­g. Schiedsric­hter Sven Jablonski musste sich erst noch der Hilfe des Videoschie­dsrichters bedienen, er hatte zunächst selbst auf kein Foul gegen Kownacki entschiede­n. Zum Glück erkannte er seine Wahrnehmun­gsstörung dann doch noch. Der Pole selbst trat an und verwandelt­e sicher.

Der Schlusspun­kt folgte von Marcel Sobottka. Der Mittelfeld­spieler lieferte eine sehr starke Partie ab, über das 3:0 musste er allerdings selbst schmunzeln. Denn eine Flanke war ihm komplett abgerutsch­t und landete tatsächlic­h im Tor der Osnabrücke­r. Er wurde wie Messi bejubelt, zu Hause freute sich besonders Töchterche­n Ava, die ihren fünften Geburtstag feierte.

Wie viel der Erfolg wert ist, wird sich erst zeigen müssen. Es war aber so so oder so ein Ausrufezei­chen: Man glaubt bei Fortuna noch an die Chance, trotz diverser Rückschläg­e.

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FOTO: CH. WOLFF Marcel Sobottka (li.) und Felix Klaus ziehen Sebastian Kerk davon.

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