Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Beratungsstelle hat eine neue Chefin
Carolin Landers ist die neue Leiterin der Ehe-, Familien- und Lebensberatung.
WESEL (CS) Neue Zeiten bringen neue Herausforderungen mit sich. So hat die Pandemie auch den Alltag der Ehe-, Familien- und Lebensberatung Wesel/dinslaken verändert. Mehr Flexibilität ist gefragt. Deshalb hat das Team die Beratungsformate verändert, bietet nun auch Telefon-, E-mail- und Videoberatung. „Auf Basis der bisherigen Erfahrungen sind wir sicher, dass diese Erweiterung um digitale Formate für unsere zukünftige Arbeit eine wertvolle Ressource darstellt“, sagt Carolin Landers. Die Duisburgerin ist seit dem 1. April neue Leiterin der Beratungsstelle mit den beiden Standorten in Wesel und Dinslaken. Sie löste Wilfried Kohler ab, der nach fast 20-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand gegangen ist.
Der Übergang verlief fließend, seit anderthalb Jahren bereits arbeiteten beide zusammen in der Beratungsstelle. Landers ist systemische Familien- und Paartherapeutin sowie Psychologin, stammt aus Haldern und arbeitete bereits in Moers und Bocholt bei den zum Bistum Münster gehörenden Beratungsstellen. Zudem war sie auch in einer neurologischen Klinik mit chronisch Erkrankten tätig. „Und das ist auch ein Schwerpunkt unserer Arbeit in Wesel und Dinslaken“, sagt Landers. Der Anteil der körperlichen Erkrankungen liege laut einer eigenen Erhebung bei etwa 50 Prozent. „Das zeigt, dass die seelische und körperliche Gesundheit eng zusammenhängen.“
Im vergangenen Jahr informierten sich in den Beratungsstellen 696 Personen und ließen sich begleiten. Anlässe für eine Beratung waren vor allem individuelles Krisen-, Stressund Überforderungserleben, Konflikte in der Familie und Partnerschaft sowie Herausforderungen im Umgang mit sich verändernden Lebensumständen, beispielsweise bei der Diagnose einer chronischen Erkrankung.
Im März 2020 mussten die Beratungsgespräche vor Ort coronabedingt zunächst gestoppt werden, Anfang Mai aber waren sie wieder möglich. „Wir spüren eine hohe Dankbarkeit“, so Landers, „dass wir jetzt unterschiedliche Beratungsformate anbieten können.“Man mache aber schon die Erfahrung, „dass die Belastung für die Menschen höher geworden ist.“Wobei keinesfalls gesagt ist, dass Corona auch mehr Trennungen mit sich bringe. Ganz im Gegenteil. „Oft sagen die Paare auch, das stehen wir jetzt gemeinsam durch. Das kriegen wir hin.“
Auf der anderen Seite sorge die Pandemie allerdings für einen zusätzlichen Stressfaktor bei den Paaren und in den Familien – beispielsweise durch Homeoffice und Homeschooling. Demgegenüber setzte das enge Zusammenleben aber auch neue Ressourcen frei, mit dem Ziel, schwierige Situationen gemeinsam in der Familie zu meistern. Momentan sieht sich Landers mit ihrem Team in der Rolle des „Dialogermöglichers“.