Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Grüne freuen sich über Kanzlerkan­didatin Baerbock

-

KREIS WESEL (P.h./rme/jok) Die Grünen haben ihre Kanzlerkan­didatin: Die 40 Jahre alte Annalena Baerbock macht’s – und der Weseler Fraktionsc­hef und einstige Bürgermeis­terkandida­t der Grünen, Ulrich Gorris, ist zufrieden. Vor sechs Wochen habe er noch von einem Luxus-problem gesprochen: von den Kandidaten Baerbock und Robert Habeck, die beide mit ihren Stärken Kanzler „super könnten“.

Bei einer Kanzlerin Baerbock werde auch Habeck eine wichtige Position einnehmen, ist sich Gorris sicher. In Sachen Klimapolit­ik habe sie genau das gesagt, was auch Gorris gesagt hätte. Denn durch die Pandemie sei das Thema Klima seit einem Jahr ins Stocken geraten. Das wirke sich beispielsw­eise auch auf das in Wesel geplante Kombibad am Rhein aus, das nach dem Willen der Grünen klimaneutr­al werden soll. Der Haken: Es gibt zahlreiche bundesgese­tzliche Hemmnisse. Hier hofft Gorris, dass Baerbock den Hebel ansetzt und dies ändert. Dabei befürchtet er aber, dass das fürs Kombibad in Wesel zu spät sein wird.

Annalena Baerbocks Stärke sei es, „fachlich unheimlich im Thema zu sein“. „Da find’ ich mich sofort wieder“, freut sich Ulrich Gorris, der es als „stark“bezeichnet, „dass sie das als junge Frau mit Familie macht.“. Robert Habeck hält er für einen guten Analytiker, der präzise führen könne und sehr ruhig und bedächtig verschiede­ne Positionen unter einen Hut bringe. Mit seinem innovative­n Denken seien die Grünen so beliebt geworden, was man auch in Wesel spüre. In den letzten fünf Jahren habe sich die Zahl der Mitglieder hier locker verdoppelt.

Ulrike Trick, Fraktionsv­orsitzende der Grünen in Schermbeck und Mitglied des Weseler Kreistags, ist ebenfalls mit der Wahl zufrieden, sagt aber: „Ich hätte mit beiden gut leben können, beide sind ausgezeich­nete Kandidaten.“Die 69-Jährige freut sich für Annalena Baerbock: „Mit ihr könnte die Tradition der weiblichen Führung dieses Landes fortgesetz­t werden.“

Für Trick ist die Wahl der Grünen-kandidatin „eine sehr gute Sache“, da sonst ja eher wenig Frauen in Führungspo­sitionen zu finden seien. Wer letztlich mit wem regieren könne, werde jetzt „eine spannende Frage“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany