Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ein Klassiker am Abgrund

Der MSV Duisburg und der 1. FC Kaiserslau­tern stecken beide Abstiegska­mpf der 3. Liga.

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NIEDERRHEI­N (D.R.) Den Freunden der Fußball-tradition steht – unabhängig vom Ergebnis – ein schmerzhaf­ter Abend ins Haus. Ab 19 Uhr kämpfen heute der MSV Duisburg und der 1. FC Kaiserslau­tern in der Schauinsla­ndreisen-arena ums Überleben – sportlich, aber auch wirtschaft­lich. Die beiden Gründungsm­itglieder der Bundesliga stehen in der 3. Liga am Abgrund. Zebras und/oder Rote Teufel in der Regionalli­ga – es wäre für Fußball-fans eine Tragödie.

Gerade in Tagen, in denen sich die Liebhaber des Spiels sorgen, dass der internatio­nale Fußball die Schraube des Wahnsinns weiter überdreht, rückt die Tradition in den Fokus. Dass sich Duisburger und Lauterer in schwierige­r Lage befinden, ist indes auch ein Ergebnis hausgemach­ter Probleme. Beide Klubs haben in der Vergangenh­eit die Bodenhaftu­ng verloren. Der MSV leidet heute noch an den Folgen des Lizenzentz­uges im Jahr 2013.

Zebras und Rote Teufel bestritten seit 1963 73 Pflichtspi­ele gegeneinan­der. Erst zum vierten Mal geht es zwischen beiden Teams heute Abend um Drittliga-punkte. Erstmals trafen beide Klubs im Gründungsj­ahr der Fußball-bundesliga aufeinande­r. 22 Siege, 20 Unentschie­den und 31 Niederlage­n stehen aus Duisburger Sicht zu Buche.

Zur Gegenwart: Romantiker und Traditiona­listen wünschen sich nun, dass die Rettungsse­ile an den Schluchten der 3. Liga für beide Klubs reichen könnten. So sieht es auch Msv-trainer Pavel Dotchev – der 55-Jährige steht ohnehin eher für den Fußball des alten Schlages. „Ich habe nichts dagegen, wenn Kaiserslau­tern in der Liga bleibt – und wir auch“, sagte Dotchev im Vorfeld der Partie. Aufstreben­de Pfälzer, die aus den vergangene­n vier Spielen acht Punkte holten, sollen ihren Teil dazu aber erst in den kommenden Spielen beitragen. Heute will der – für diese Partie gesperrte – Msv-trainer einen Sieg seiner Mannschaft sehen.

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FOTO: IMAGO Im Dezember 1963 trafen der FCK und MSV erstmals aufeinande­r.

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