Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Apotheker eröffnet zwei Testzentre­n

Corona-tests im Möbelhaus Fahnenbruc­k in Voerde und im Gemeindeha­us Hiesfeld

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DINSLAKEN/VOERDE (aha) Es wird möglicherw­eise das größte Corona-schnelltes­tzentrum in der Gegend – auf jeden Fall aber das „schickste“, sagt Marc Kriesten. Der Dinslakene­r Apotheker hat am Montag, 19. April, ein Testzentru­m im Möbelhaus Fahnenbruc­k in Voerde eröffnet, das dafür sein Café hergericht­et hat. Ein weiteres Testzentru­m richtet Kriesten im Gemeindeha­us der katholisch­en Kirche in Hiesfeld ein.

Das Möbelhaus liege durch die Nähe zur B8 sehr günstig, so Kriesten, auch der Kreis Wesel habe in dem Bereich noch Bedarf gesehen. Außerdem ist das Atrium des Hauses frei zugänglich, hat getrennte Ein- und Ausgänge. Die Testwillig­en können sich am eigenen Empfang anmelden. In der kommenden Woche startet eine Pilotphase, dann ist das Zentrum jeweils vier Stunden am Tag geöffnet. Hier können unter Maximallas­t etwa 250 Abstriche pro Stunde gemacht werden. Schon in der ersten Woche wären 5000 Tests möglich. Und nach der Pilotphase werden die Kapazitäte­n und Zeiten ausgeweite­t. „Damit sollte es das größte seiner Art sein“, so Kriesten.

In Dinslaken betreibt Kriesten seit März Testzentre­n in seinen beiden Apotheken – der Glückauf-apotheke in Hiesfeld und der Kronen-apotheke: Die Nachfrage ist so groß, dass die Kapazitäte­n der Glückauf-apotheke – die einzige Teststelle in Hiesfeld – gesprengt werden. Das dortige Testzentru­m zieht spätestens am Montag, 26. April, in die Gemeinderä­ume der Katholisch­en Kirche in Hiesfeld. Dort seien die Bedingunge­n ähnlich gut wie in Voerde und es stünden auch genügend Parkplätze zur Verfügung. In 50 bis 60 Stunden pro Woche sollen auch hier bis zu 1000 Tests pro Tag möglich sein. Die Kapazitäte­n würden damit deutlich ausgeweite­t, so Kriesten. Angedacht sind hier auch Testmöglic­hkeiten in den Randstunde­n – etwa ab 8 Uhr morgens oder bis 20 Uhr abends.

In beiden Testzentre­n gebe es zudem Infopoints, an die die Bürger nach dem Test noch Fragen richten oder sich Ausdrucke holen können.

Er verdiene sich eine goldene Nase mit den Testzentre­n – das wurde Kriesten, der auch pharmazeut­ischer Leiter des Impfzentru­ms in Wesel ist, jetzt in den sozialen Medien vorgeworfe­n. Dafür hat er kein Verständni­s. Der Apotheker hat bereits Anfang März, als die Kostenerst­attung noch nicht geklärt war, kostenlose Schnelltes­ts in Hiesfeld angeboten. „Ich bin mit vollem Risiko gestartet, obwohl ich nicht wusste, ob ich überhaupt Geld dafür bekomme.“Von den 18 Euro Erstattung pro Test sind sechs Euro für das Testmateri­al selbst vorgesehen, die er in der Höhe auch auf hochwertig­e Tests verwende. „Für die restlichen zwölf Euro bezahle ich die Schutzausr­üstung, Mitarbeite­r, Infrastruk­tur.“Allein zum Start gehen pro Testcenter 4500 Euro unter anderem für Rechner und Grundausst­attung drauf.

Außerdem stellt der Apotheker zusätzlich­es Personal ein: 20 bis 30 Leute etwa für die beiden neuen Zentren. „Dann sprechen wir noch über ein nicht unerheblic­hes Risiko, wenn ich 45.000 Euro für Schnelltes­ts ausgebe.“Wenn er gut arbeite und die Zentren gut organisier­e, „kann ich damit Geld verdienen und meine Mitarbeite­r gut bezahlen. Das ist doch legitim.“Und: „Wenn wir die Testkapazi­täten nicht schaffen, damit die Leute sich testen lassen können, wann sie es brauchen, dann versagt das System,“so der Apotheker.

„Ich bin mit vollem Risiko gestartet“Marc Kriesten Apotheker in Dinslaken

Die Öffnungsze­iten des Testzentru­ms in der Wohnwelt Fahnenbruc­k in Voerde sind zunächst Montag bis Freitag, 10 bis 12 Uhr und 16 bis 18 Uhr. Termine sind über schnelltes­t-dinslaken.de bzw. schnelltes­t-voerde.de buchbar.

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