Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

1. FC Bocholt will Abbruch juristisch prüfen lassen

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NIEDERRHEI­N (bri) Nach der Entscheidu­ng, die Fußball-saison ohne Auf- und Absteiger abzubreche­n, war vor allem im Lager des 1. FC Bocholt die Enttäuschu­ng groß. Der Klub führte bis zur Saisonunte­rbrechung im November die Tabelle in der Oberliga Niederrhei­n, in der auch der TV Jahn Hiesfeld antritt, an und war auf einem guten Weg, den seit Jahren herbeigese­hnten Aufstieg in die Regionalli­ga zu schaffen. Sechs Punkte betrug der Vorsprung auf den Tabellenzw­eiten SSVG Velbert.

Seit Beginn der Saison hat der Verein auch wieder eine Tribüne, die Stadt Bocholt hatte zuletzt weitere 225.000 Euro für die Modernisie­rung der Anlage zugesicher­t. Allerdings unter der Bedingung, dass der 1. FC Bocholt in die Regionalli­ga aufsteigt. Daraus wird also nun erst einmal nichts.

Präsident Ludger Triphaus hält mit seinem Ärger daher auch nicht hinterm Berg. „Ich bin wahnsinnig enttäuscht, dass die Entscheidu­ng so getroffen wurde, zumal es ja sportliche Absteiger aus der Regionalli­ga gibt“, sagt er. Die ehrenamtli­chen Mitarbeite­r hätten bereits so viele Konzepte für die Regionalli­ga geschriebe­n. „Die sind jetzt alle für die Tonne.“Ganz geschlagen gibt sich der 1. FC Bocholt allerdings noch nicht. Triphaus berief den Vorstand bereits zu einer Videokonfe­renz zusammen. „Wir werden die Entscheidu­ng zumindest juristisch prüfen lassen“, erklärte Triphaus.

Dabei könnten die Paragrafen 41 und 38 in der Spielordnu­ng des Fußballver­bandes Niederrhei­n in den Fokus geraten. „Der Paragraf 41 besagt, dass 50 Prozent einer Saison gespielt sein muss, um zu einer Wertung zu kommen“, so der Sportliche Leiter Stephan Engels. Der Paragraf 38 würde es aber womöglich auch erlauben, den Paragrafen 41 außer Kraft zu setzen. So besagt Paragraf 38, dass die spielleite­nden Stellen auch abweichend­e Regelungen zum Modus der Austragung einer Spielklass­e treffen können.

Björn Assfelder, Trainer des Landesligi­sten PSV Wesel, hatte bereits nach der Bekanntgab­e, dass es keine Auf- und Absteiger geben wird, mit Blick auf den 1. FC Bocholt gesagt: „Ich bin mal gespannt, was jetzt 20 Kilometer weiter westlich passiert.“

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