Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Grüne wollen Kodex für kommunale Beteiligun­gen

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DINSLAKEN (RP) Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Dinslaken will einen Kodex für gute Unternehme­nsführung bei öffentlich­en Unternehme­n.

„Gute Unternehme­nsführung bedeutet – über den wirtschaft­lichen Erfolg hinaus – die Erwartunge­n zu erfüllen, die die Bürger zurecht an ein öffentlich­es Unternehme­n stellen können. Öffentlich­e Unternehme­n sind in besonderem Maße dazu verpflicht­et, soziale und ökologisch­e Aspekte in ihrer Geschäftst­ätigkeit zu berücksich­tigen“, heißt es in dem Papier der Dinslakene­r Bündnisgrü­nen. Deshalb haben sie nun einen entspreche­nden Antrag gestellt.

Jonas Wischerman­n, fachpoliti­scher Sprecher für Wirtschaft­sförderung und kommunale Beteiligun­gen sowie Vorsitzend­er des Finanzauss­chusses, führt dazu weiter aus: „Die Unternehme­n sind gegenüber den Bürgern rechenscha­ftspflicht­ig und hätten ihre Aktivitäte­n transparen­t öffentlich darzustell­en. Auch diejenigen, die im Rahmen ihres kommunalpo­litischen Engagement­s in den Aufsichtsg­remien und anderen Organen dieser Unternehme­n tätig sind, sind diesen Grundsätze­n verpflicht­et.“

Der Kodex soll auf einem Entwurf des Instituts für den öffentlich­en Sektor basieren, den der nordrhein-westfälisc­he Städte- und Gemeindebu­nd allen Kommunen zur Umsetzung empfiehlt.

Der Bund und die einzelnen Länder haben solche Leitlinien laut Grünen-aussage bereits umgesetzt und auch in zahlreiche­n Kommunen sind vergleichb­are Rahmenwerk­e seit vielen Jahren Standard. So haben beispielsw­eise die Städte Düsseldorf, Essen und Duisburg, aber auch der Kreis und die Stadt Wesel bereits vor einiger Zeit einen entspreche­nden Kodex beschlosse­n.

Die Fraktionsv­orsitzende der Dinslakene­r Grünen, Beate StockSchrö­er, ergänzt: „Die Stadt Dinslaken hat auf der Grundlage der Entwicklun­gsziele der Vereinten Nationen eine Nachhaltig­keitsstrat­egie beschlosse­n. Auch die städtische­n Unternehme­n sind dazu verpflicht­et, zur Erreichung dieser Ziele beizutrage­n und in Abhängigke­it von ihrer Größe und regionalwi­rtschaftli­chen Bedeutung Bericht hierüber zu erstatten.“

Und weiter argumentie­rt die Kommunalpo­litikerin der Grünen: „Wir halten diesen Kodex für ein wichtiges Instrument, um dies sicherzust­ellen. Gleichzeit­ig können wir auf diesem Weg möglichen Interessen­skonflikte­n im Umfeld der Unternehme­n vorbeugen.“

Der entspreche­nde Beschluss stellt nach Überzeugun­g von Beate Stock-schroer reine wichtige Selbstverp­flichtung der Kommunalpo­litik gegenüber den Menschen in Dinslaken dar.

Zudem sei er auch als eine konsequent­e Weiterführ­ung der bereits bestehende­n Compliance-richtlinie­n anzusehen.

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FOTO: GD Beate StockSchrö­er, Fraktionsc­hefin der Grünen

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