Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Auch Xanten hinterfrag­t Höhe der Jugendamts­umlage

Xanten muss in diesem Jahr fast 6,8 Millionen Euro einplanen, etwa eine Million Euro mehr als 2020.

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XANTEN (wer) Nach Alpen bemüht sich auch Xanten um Aufklärung über die Höhe der Jugendamts­umlage, die an den Kreis Wesel überwiesen wird. Der Stadtrat befasst sich in seiner Sitzung am 6. Mai damit.

Hintergrun­d sind Anträge aus der Politik: Die CDU fordert vom Kreis mehr Informatio­nen dazu, warum die Umlage über Jahre gestiegen ist, außerdem will sie die Verwaltung damit beauftrage­n, für die Stadt eine günstigere Alternativ­e zum Kreisjugen­damt zu prüfen, zum Beispiel eine Kooperatio­n mit anderen Kommunen. Die Freie Bürgerinit­iative (FBI) schlägt vor, die Kreis- und Jugendamts­umlage zu limitieren.

Xanten, Alpen und fünf weitere Kommunen im Kreis Wesel haben kein eigenes Jugendamt, sondern das Kreisjugen­damt übernimmt für sie die Aufgaben der Jugend- und Familienhi­lfe. Die Kosten werden über eine Umlage finanziert. Xanten plant dafür 2021 rund 6,8 Millionen Euro ein, rund eine Million Euro mehr als 2020. Alpen überweist in diesem Jahr 4,2 Millionen Euro nach Wesel. Der Rat der Gemeinde will sich die Höhe vom Kreis erklären lassen.

Xantens Verwaltung hat die Anträge von CDU und FBI geprüft. In einer Vorlage für den Stadtrat schreibt sie, dass die Ausgaben für die Kinderund Jugendhilf­e seit Jahren nicht nur im Kreis Wesel stiegen. Dafür gebe es mehrere Gründe, unter anderem sei die Kindertage­sbetreuung ausgebaut worden. Die Verwaltung erinnert daran, dass Xanten schon 2011 Alternativ­en zum Kreisjugen­damt geprüft habe und davon wieder abgerückt sei, weil durch ein eigenes Jugendamt eine Mehrbelast­ung erwartet worden sei. Auch zehn Jahre später sehe die Verwaltung verschiede­ne Risiken in einem eigenen Jugendamt, schreibt sie. Das Thema dürfe auch nicht nur wirtschaft­lich betrachtet werden. Es gehe um Kinder und Kinderschu­tz.ob andere Kooperatio­nsmodelle als Alternativ­e zum Kreisjugen­damt und zum eigenen Jugendamt bestünden, werde noch geklärt. Dafür wolle Xanten fachkundig­e Beratung nutzen.

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