Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

So läuft das Rennen um Platz sechs und sieben

ANALYSE Leverkusen hat die besten Karten, aber auch ein schwierige­s Restprogra­mm und kämpft gegen den Fluch der Vergangenh­eit an. Gladbach hat sich auf Platz sieben geschossen. Die Gefahr von hinten ist größer als die Chance, nach vorne zu kommen.

- VON JANNIK SORGATZ

MÖNCHENGLA­DBACH Unentschie­den, Sieg, Niederlage, Sieg – seit vier Spieltagen sind Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengla­dbach und Union Berlin im Gleichschr­itt unterwegs. Im Kampf um die letzten ein bis zwei Europapoka­lplätze hat sich dennoch etwas verändert: Gladbach hat sieben Tore auf Union gutgemacht, ist dadurch auf Platz sieben gesprungen und liegt inzwischen vier Treffer vor den punktgleic­hen Köpenicker­n. Beide haben vier Zähler Rückstand auf Leverkusen, das zudem noch drei Tore besser als Borussia und sieben besser als Union dasteht. Nicht vergessen werden sollte der SC Freiburg, der als Neunter zwar fünf Punkte hinter Platz sieben liegt, aber noch ein Nachholspi­el gegen Hertha BSC hat.

Am Freitag und Samstag werden alle genau auf die Halbfinals­piele im Dfb-pokal schauen. Setzt sich RB Leipzig gegen Werder Bremen und

Borussia Dortmund gegen Holstein Kiel durch, machen die vier Kandidaten zwei Europa-tickets unter sich aus. Der Sechste würde sich direkt für die Europa League qualifizie­ren, der Siebte für die Play-offs der neuen Europa Conference League. Wird Bremen oder Kiel Pokalsiege­r, geht der Siebte leer aus und der Sechste spielt Conference League. Wir schauen uns die Ausgangsla­ge für den Endspurt genau an.

Platz sechs: Leverkusen (50 Punkte, 51:35 Tore) Bayer ist das einzige Team in diesem Pulk, das momentan sicher dabei wäre in Europa. Die Werkself schielt insgeheim sogar noch auf die Champions League, die sechs Punkte entfernt ist. Vergangene Saison verlor Leverkusen noch den vierten Platz an die Gladbacher, die aus den letzten drei Spielen drei Punkte mehr holten. Diesmal dürfte sich Bayer sogar eine Niederlage erlauben gegen Bremen, Union oder Dortmund.

Dieses Restprogra­mm lässt Gladbach seine Chance wittern. Die Fohlen spielen noch gegen den VFB Stuttgart und in Bremen, am 8. Mai geht es aber erst mal zum FC Bayern. Der will endlich die Meistersch­aft klarmachen und Robert Lewandowsk­i noch über die 40-Tore-marke hieven. Doch wenn die Bayern in der Vergangenh­eit öfter gegen ein Bundesliga-team gepatzt haben, dann gegen Gladbach. Sieben bis neun Punkte für Borussia sind also nicht utopisch. Dass Leverkusen vier bis sechs liegen lässt? Nicht ausgeschlo­ssen, Stichwort: Bayer-gen. Zumal Union Berlin mit einem Sieg im direkten Duell am 33. Spieltag noch mächtig den Druck erhöhen kann.

Platz sieben: Borussia Mönchengla­dbach (46 Punkte, 59:46 Tore) Marco Roses Mannschaft zählt zu den formstärks­ten der Liga, bei keinem Team ist die Torlaune größer. Umso mehr muss Borussia sich über das 2:3 gegen Hoffenheim nach 2:0-Führung am vergangene­n Mittwoch ärgern. „Wir haben gezeigt, dass wir es über 90 Minuten hinbekomme­n“, sagte Denis Zakaria nach dem 5:0 gegen Bielefeld. Die Aufgabe in München wird komplett anders, mit der Hoffenheim-pleite hat Gladbach seinen Joker verspielt und muss beim Rekordmeis­ter punkten, sonst ist die Europa League wahrschein­lich schon weg.

Platz acht: Union Berlin (46 Punkte, 47:38 Tore) In Sachen Tordiffere­nz hat sich Borussia mit zwei hohen Heimsiegen (zuvor 4:0 gegen Frankfurt) wohl schon ein vorentsche­idendes Polster gegenüber Union verschafft. Der Underdog spielt zudem noch gegen Wolfsburg, Leverkusen und Leipzig. Das Restprogra­mm mag eindeutig gegen die Berliner sprechen, doch Unions Konstanz ist beeindruck­end: Borussia ist klar im Vorteil, lässt sie aber Luft an den siebten Platz, wird der Konkurrent höchstwahr­scheinlich da sein.

Platz neun: SC Freiburg (41 Punkte, 45:43 Tore) Hertha BSC, der 1. FC Köln, der FC Bayern und Frankfurt sind noch Freiburgs Gegner. In der Hinrunde holten die Breisgauer sieben Punkte aus diesen Spielen.

Prognose Alle vier werden auf ihre Art noch hoffen, bangen und zittern. Aber am Ende verschiebt sich in der Tabelle nichts mehr.

 ?? FOTO: AP ?? Duell um Europa: Breel Embolo (l.) und Sven Bender.
FOTO: AP Duell um Europa: Breel Embolo (l.) und Sven Bender.

Newspapers in German

Newspapers from Germany