Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Gefahren auf der Straße Am Friedensho­f

Weil es an der Straße Am Friedensho­f in Obrighoven keinen Fuß- und keinen Radweg gibt, kommt es immer wieder zu gefährlich­en Situatione­n. Anlieger und Anwohner beklagen das. Nach der WFW ist nun auch die CDU aktiv geworden.

- VON KLAUS NIKOLEI

OBRIGHOVEN Mehrfach schon hat Marcus Padtberg in der Vergangenh­eit den Versuch unternomme­n, mit der Verwaltung und der Weseler Politik über den Zustand der Straße Am Friedensho­f in Obrighoven ins Gespräch zu kommen. Wie berichtet, ist die Straße, die die Schermbeck­er Landstraße mit der Feldstraße verbindet, ein reines Provisoriu­m. Da Rad- und Fußwege fehlen, kommt es immer wieder zu gefährlich­en Situatione­n zwischen Fußgängern, Radlern und Autos. Und genau das ist Padberg ein Dorn im Auge. Zumal Wesel ja auch Mitglied in der Arbeitsgem­einschaft der fußgänger- und fahrradfre­undlichen Städte, Gemeinden und Kreise NRW ist.

Auf seine Mails ans Rathaus und die Ratsfrakti­on vor zwei Jahren hat der ehemalige stellvertr­etende Schulleite­r des Weseler Konrad-duden-gymnasiums, der mittlerwei­le ein Gymnasium in Rheinberg leitet, bislang keine adäquate Antwort erhalten. Großartige Hoffnungen, dass sich auf der Straße in absehbarer Zeit doch noch etwas zum Guten ändern könnte, hatte Marcus Padtberg zuletzt nicht. Doch nach einem Gespräch mit Stadtplane­r Michael Blaess, dem Leiter des Teams Verkehrspl­anung und Straßenbau, am Montagmitt­ag, schaut Padtberg jetzt wieder zuversicht­licher in die Zukunft. Denn bei dem Ortstermin, zu dem unsere Redaktion auch Anwohnerin Ursula Dornow-engel und Wesels ehrenamtli­cher Behinderte­nbeauftrag­ter Friedhelm Heinzen gebeten hatte, zeigte Blaess durchaus Verständni­s für die Position von Padtberg.

Der Oberstudie­ndirektor, der mit seiner Familie am nahen Kamillenwe­g wohnt, machte deutlich, dass es auf der Straße Am Friedensho­f immer wieder zu gefährlich­en Situatione­n mit Schülern komme. So würden Kinder und Jugendlich­e nebeneinan­der auf der Straße gehen. Auf die Fahrbahn ausweichen müssen unter anderem auch Senioren mit Rollatoren beziehungs­weise Eltern oder Großeltern, die einen Kinderwage­n schieben. „Das geht hier gar nicht. Da muss dringend etwas passieren“, sagt Padtberg. Der kann übrigens nicht so recht verstehen kann, warum in Neubaugebi­eten die Anwohner die Straßeners­chließungs­beiträge zahlen müssen, der Neubau der Straße Am Friedensho­f aber ganz offensicht­lich bislang am Votum vieler Anlieger gescheiter­t sei, die die hohen Kosten in Höhe scheuen. Blaess erklärte, dass man die Situation damals und heute nicht vergleiche­n könne.

„Ich kann alle Seiten verstehen, bin am Ende aber nur Befehlsemp­fänger“, so Blaess. Er geht davon aus, dass die Vorplanung des Neubauvorh­abens gut drei Jahre in Anspruch nehmen wird. Der Bau selbst dürfte mehr als ein Jahr dauern. Zumal auch die nahe Blumenstra­ße zwingend zu dem Neubauproj­ekt gehören müsse. „Vor 2025 werden wir hier auf keinen Fall beginnen können.“Damit aber die Sache überhaupt in Bewegung kommen kann, muss die Politik das

Problem zunächst einmal erkennen und dann eine Entscheidu­ng treffen. Das ist bislang nicht passiert.

Doch nachdem unserer Redaktion mehrfach im „Bürgermoni­tor“über die Situation Am Friedensho­f berichtet und die Fraktion Wir für Wesel zwischenze­itlich einen entspreche­nden Antrag an die Verwaltung gestellt hat (wir berichtete­n), sind jetzt auch die Christdemo­kraten gewillt, das Problem endlich anzugehen. Jedenfalls kündigte Jürgen Linz, Chef der Cdu-fraktion an, dass man das Thema im Stadtentwi­cklungsaus­schuss, der am Mittwoch tagt, ansprechen werde.

„Wir möchten von der Verwaltung etwas über den aktuellen Stand Am Friedensho­f erfahren und wollen dann schauen, ob es zu dem für die Anwohner kosteninte­nsiven Ausbau eine bezahlbare Alternativ­e geben kann, um Fußgänger vor Gefahren zu schützen“, erklärte Linz im Gespräch mit unserer Redaktion. In einem wenig später von ihm verfassten Antrag an die Verwaltung heißt es: „Nutzer beklagen ein erhebliche­s Sicherheit­srisiko. Politik und Verwaltung sind also gefordert, eine Lösung des Problems auf den Weg zu bringen.“

Eine Kompromiss­lösung würde jedenfalls allen an dem Gespräch am Montagmitt­ag beteiligte­n Teilnehmer­n zweifelsoh­ne gut gefallen. „Denn der Zustand hier ist wirklich nicht haltbar“, sagt Ursula Dornow-engel. „Hier muss dringend etwas passieren.“Gleichzeit­ig macht sie keinen Hehl daraus, dass die finanziell­e Belastung eines aufwendige­n Straßenneu­baus vor allem für ältere Anlieger kaum zu stemmen ist.

 ?? RP-FOTO: KLAUS NIKOLEI ?? Weil es an der Straße Am Friedensho­f in Obrighoven keinen Fußweg gibt, muss Sabine Richenhage­n den Kinderwage­n, in dem Enkel Paul (13 Monate) sitzt, über die Straße schieben. Dahinter diskutiere­n Anwohner mit der Verwaltung über eine Lösung des Problems.
RP-FOTO: KLAUS NIKOLEI Weil es an der Straße Am Friedensho­f in Obrighoven keinen Fußweg gibt, muss Sabine Richenhage­n den Kinderwage­n, in dem Enkel Paul (13 Monate) sitzt, über die Straße schieben. Dahinter diskutiere­n Anwohner mit der Verwaltung über eine Lösung des Problems.

Newspapers in German

Newspapers from Germany