Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Baumfällungen im Auenwald: Der Nabu erstattet Anzeige
WESEL (RP) Das will der Naturschutzbund (Nabu) nicht hinnehmen: Im Bereich hinter dem Kreishaus, am Rande eines alten Auenwaldes, sind 15 alte Pappeln gefällt worden – die mächtigen Stämme sind in den Auenwald gestürzt. „Wir werden Anzeige erstatten, bei der Unteren Landschaftsbehörde und bei der Polizei“, kündigt Nabu-kreisvorsitzender Peter Malzbender an. Die Bäume haben einen Stammdurchmesser von rund 1,50 Meter.
„Das ist eine Sauerei. Hier ist Landschaftsschutzgebiet und es besteht auch keine Verkehrssicherheitspflicht“, sagt Peter Malzbender. Denn: Es gibt keinen Weg, der an den Bäumen entlangführte, so dass niemand durch sie gefährdet wurde. „Auch die Biologische Station Kreis Wesel ist überrascht über diese Fällungen. Das konnte nicht mit einer normalen Motorsäge gemacht werden, dazu war schweres Gerät nötig. Das müssen Profis gewesen sein.“
Für den Klimaschutz seien solche Aktionen ein großer Rückschritt. „Ich wünschte mir mehr Unterstützung vom Kreis Wesel“, sagt Malzbender, „ich habe immer häufiger den Eindruck, dass die Behörde sich schön zurückzieht.“Der Nabu werde sich zur Not an die Bezirksregierung wenden, „das ist kein Kavaliersdelikt“.
Die alten Bäume stünden als Brutbäume für Höhlenbrüter nun nicht mehr zur Verfügung, „und ob sie von Fledermäusen bewohnt waren, hat sicher auch niemand überprüft“, schimpft Malzbender. Sie seien zudem in den alten Auenwald gestürzt und hätten dort Schneisen geschlagen, einiges zerstört.
Im Landschaftsschutzgebiet sei eine solche Aktion eine „üble Straftat“, sagt der engagierte Naturschützer.