Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Sicherheit für Einsatzkrä­fte – Impfaktion bei der Feuerwehr

Am Samstag gab es für 180 ehrenamtli­che Einsatzkrä­fte aus Dinslaken und Voerde die erste Spritze gegen Covid-19. Den zweiten Pieks gibt es im Juni.

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DINSLAKEN (cor) Ein kleiner Piks für mehr Sicherheit – am Samstagvor­mittag nutzten etwa 180 ehrenamtli­che Einsatzkrä­fte der Feuerwehre­n Dinslaken und Voerde sowie von DLRG, DRK, THW und Johanniter- Unfall-hilfe die Möglichkei­t, sich in der Fahrzeugha­lle der Feuerwehr Dinslaken an der Hünxer Straße gegen Covid-19 impfen zu lassen.

„Die Unruhe wurde landesweit größer“, beschreibt Udo Walbrodt, Leiter der Dinslakene­r Feuerwehr, die Stimmung. Die Impfung der Einsatzkrä­fte sei daher „ein guter und richtiger Schritt“, um den Kopf für die wesentlich­en Dinge frei zu haben und das Sicherheit­sgefühl der Helfer zu vergrößern.

Es war ein Schritt, der innerhalb einer Woche verwirklic­ht wurde. Der Landrat des Kreises Wesel hatte Feuerwehre­n und Kommunen vorgeschla­gen, die Impfung der Einsatzkrä­fte dezentral bei den Feuerwehre­n durchzufüh­ren. Vergangene­n Montag wurde mit der Planung begonnen, am Freitagabe­nd wurden in der Fahrzeugha­lle zwei Impfstraße­n errichtet. Die Organisati­onen arbeiteten Hand in Hand, mit Drk-kreisverba­ndsarzt Peter Kaup sowie den Feuerwehrä­rzten Uwe Bürskens und Stephan Ley waren drei Ärzte im Einsatz, auch Apotheker Werner Heuking unterstütz­te die Aktion. 44 freiwillig­e Helfer sorgten am Samstagvor­mittag für einen reibungslo­sen Ablauf. „Es läuft spitze, wir sind schneller als erwartet“, resümierte Udo Walbrodt bereits um kurz nach 10 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt waren die Einsatzkrä­fte der Feuerwehr Dinslaken an der Reihe. Unter ihnen war Nadine Peplau vom Löschzug Stadtmitte. Nach der Anmeldung wurden zunächst die Formalität­en erledigt, die Feuerwehrf­rau gab Einverstän­dniserklär­ung, Anamnesebö­gen und Impfauswei­s ab. Nach der Prüfung ging es zum Fiebermess­en, dann in Impfkabine Nummer zwei. Kurz darauf stand die Feuerwehrf­rau wieder draußen vor der Tür. Hier wurde ein Ruhebereic­h eingericht­et, in dem sich die Geimpften noch eine Viertelstu­nde aufhalten sollten.

„Ich war vorher aufgeregte­r als nötig“, erzählt Peplau. Für sie war es keine Frage, sich impfen zu lassen. „Gerade wir sollten als Vorbildfun­ktion vorangehen“, meinte die Feuerwehrf­rau und war froh, dass sie und ihre Kollegen „so schnell dran sind“. Das Gefühl der Erleichter­ung teilte sie mit den anderen Impflingen. Auch Fabian Friese von der DLRG war froh und erleichter­t: „Ich bin mit einem guten Gefühl rein und mit einem noch besseren wieder raus“, erzählte er im Ruhebereic­h. Von der Impfung selbst habe er nichts gemerkt – Blut abnehmen oder Schnelltes­ts seien unangenehm­er. Bei der Impfung erhielten die Einsatzkrä­fte den Impfstoff von Moderna, der morgens von einem Kurier vom Impfzentru­m in einer Kühlbox geliefert worden war. Der Vorteil bei diesem Impfstoff sei, dass er einfach aufgezogen werden könne, erklärte Udo Walbrodt. In einem abschließb­aren Medikament­enkühlschr­ank wurden die 16 Viale (kleine Glasgefäße) bei fünf Grad gekühlt und gelagert. Alexandra Möller, pharmazeut­isch technische Assistenti­n, die auch schon im Impfzentru­m im Einsatz war, bereitete mit Krankensch­wester Mareike Winkels und der medizinisc­hen Fachangest­ellten Kathrin Reiter im Raum der Kinderfeue­rwehr die Impfdosen vor. Der Impfstoff von Moderna müsse nicht mit Kochsalz aufbereite­t werden, erklärte Alexandra Möller. Die Dosen wurden in den erforderli­chen Mengen – 20 Personen wurden innerhalb von 30 Minuten geimpft – vorbereite­t, ein paar Meter über den Hof getragen und sofort verwendet. Elf bis zwölf Dosen können aus einem Vial gezogen werden. Für Mareike Winkels ist Impfen „das Einzige, wie wir aus der Nummer herauskomm­en“.

Ein weiterer Impftermin für weitere 180 ehrenamtli­che Einsatzkrä­fte steht Anfang Mai an, die Zweitimpfu­ng ist im Juni geplant.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Vor dem Pieks wurden bei den rund 180 Impflingen die Papiere kontrollie­rt.

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