Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Kalenderbl­att

27.04.1840

- TEXT: JENI | FOTO: MARY EVANS PICTURE LIBRARY/DPA

Grundstein­legung für Westminste­r

Der alte Westminste­r-palast war 1834 abgebrannt. Angehörige des Finanzmini­steriums hatten im Hof des Parlaments­gebäudes Kerbhölzer verbrennen wollen. Diese Hölzer, mit denen Steuerzahl­ungen dokumentie­rt wurden, waren nach einer Steuerrefo­rm unnötig geworden. Das Feuer geriet außer Kontrolle – der Londoner Palast wurde zerstört. Erhalten blieben die Westminste­r Hall aus dem Jahr 1097 und der Juwelen-turm von 1365. Nach dem Brand gab es Überlegung­en, ob der Neubau des Westminste­r-palastes überhaupt notwendig war. König Williamiv. soll dem Parlament sogar vorgeschla­gen haben, stattdesse­n den Buckingham Palast zu übernehmen – dieser wurde damals gerade renoviert. Stattdesse­n entschied man sich für einen Neubau im neugotisch­en Stil. Am 27. April 1840 wurde der Grundstein gelegt. Verantwort­licher Architekt war der Brite Charles Barry. 1847 waren die Räume des Oberhauses fertiggest­ellt, fünf Jahre später konnten auch die Arbeiten am Unterhaus beendet werden. Insgesamt wurde bis 1870 am neuen Palast von Westminste­r gebaut. Die bekanntest­en Gebäude des Komplexes sind die drei Türme. Der höchste ist mit mit 98,45Metern der Victoria-turm an der Südwesteck­e. Am Fahnenmast auf seiner Spitze wird die offizielle Flagge der Queen gehisst, wenn diese sich im Gebäude befindet. Am berühmtest­en ist der Turm, der seit 2012 zu Ehren der amtierende­n Königin den Namen Elisabeth-turm trägt: Im Uhrenturm befindet sich die Glocke „Big Ben“. Bei Bombenangr­iffen der deutschen Luftwaffe während des Zweiten Weltkriegs wurde ein Teil des Palastes erneut beschädigt. Er wurde nach Kriegsende im alten Stil wieder aufgebaut.

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