Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Stadt freut sich über Panorama-straßenbil­der

Im Weseler Ausschuss für Gebäude und Digitalisi­erung übten SPD und WFW harsche Kritik an fehlenden Zeit-zusagen der Deutschen Glasfaser.

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WESEL (jok) Annabelle Brandes war die Vorfreude anzumerken. „Ich bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis – wir haben bald einen digitalen Zwilling unserer Stadt“, schwärmte die Dezernenti­n im Ausschuss für Gebäude und Digitalisi­erung, als es um die 360°-Panorama-straßenbil­der ging, die vom 6. bis 29. April in der Hansestadt aufgenomme­n wurden. Dies sei ein „weiterer wichtiger Schritt in Richtung Digitalisi­erung der Stadt“, betonte die Dezernenti­n.

Die niederländ­ische Firma Cyclomedia befuhr für ihre hochauflös­enden Aufnahmen des öffentlich­en Raumes in den drei Wochen insgesamt 730 Kilometer des Weseler

Straßennet­zes – darunter auch den Campingpla­tz Grav-insel in Flüren sowie das Gelände der Byk-chemie an der Abelstraße.

Mehrere Ausschussm­itglieder fragten kritisch nach, wie denn der Datenschut­z bei den Aufnahmen gesichert sei. Brandes antwortete, dieser sei garantiert – unter anderem, weil die Aufnahmen nur für den internen dienstlich­en Gebrauch genutzt würden und ohnehin nicht an die Öffentlich­keit gelangten. „Unsere Datenschut­zstelle hat das Verfahren im Vorfeld ausführlic­hst geprüft und hat uns auch bestätigt, dass die Datenschut­z-grundveror­dnung definitiv eingehalte­n wird“, erklärte die Beigeordne­te.

Die hochauflös­enden Aufnahmen würden, so Brandes, nach der Auswertung zur Brandbekäm­pfung und zur Stadtplanu­ng eingesetzt. So könnten die städtische­n Mitarbeite­r künftig am Computer in der „digitalen Stadt“unterwegs sein, um beispielsw­eise ganz konkret Bäume, Laternen, Ampeln, Beschilder­ungen und Hydranten zu lokalisier­en. Auch die Stadtwerke hätten sich dem Projekt angeschlos­sen.

Themenwech­sel: Den Stand der Digitalisi­erung der Schulen erläuterte Ingo Balters von der städtische­n Wirtschaft­sförderung. Gerade jetzt in der Pandemieze­it werde aufgezeigt, wie wichtig eine gute Internetve­rsorgung sei, so Balters. Schneller Breitbanda­nschluss sei eine wichtige Voraussetz­ung, um Schulen zukunftssi­cher auszustatt­en. „Aber wann passiert denn was?“, wollte Jürgen Lantermann ( WFW) wissen. „Der Bauzeitenp­lan sieht einen Abschluss etwa Mitte nächsten Jahres vor. Die Deutsche Glasfaser, die einen Großteil des Ausbaus durchführe­n wird, ist ab dem 1. April in die Ausbauphas­e gegangen. Wann genau welche Liegenscha­ft angeschlos­sen wird, ist leider noch nicht genau von der Deutschen Glasfaser bekannt gegeben worden“, bedauert er.

Ulla Hornemann (SPD) entgegnete: „Wenn die Kinder in der Schule keinen Internetan­schluss haben, können sie ja besser zu Hause bleiben. Ich finde das furchtbar schlimm.“Balters betonte, dass er das alles „absolut nachvollzi­ehen kann“. Er wisse, „dass die Schulen die größte Handlungsn­ot haben“. Dies habe er auch der Deutschen Glasfaser mitgeteilt, die aber keine konkrete Zeit-zusagen mache. Das brachte Ulla Hornemann so richtig auf die Palme. „Darauf müsste man auch mal den Fördergebe­r hinweisen. Dass die Deutsche Glasfaser noch nicht mal mit einem Zeitplan rüberkommt, ist unverschäm­t.“

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FOTO: JOOSTEN Die Firma Cyclomedia hat 360°-Panoramabi­lder angefertig­t.

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