Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Ausflügler genießen Pommes und Pils to go
Die Außengastronomie der Rheinwacht bleibt geschlossen. Die Besucher bedienen sich am Food-container.
VOERDE (aflo) An der Treppe der Rheinwacht, unterhalb des Biergartens genießen der Walsumer Günter Grinewitschus und seine Begleiterin am 1. Mai ein Bier. Sie sind mit dem Fahrrad unterwegs und gönnen sich bei strahlendem Sonnenschein eine Pause. „Und ein paar Fritten gibt es auch. Wetter gut, Getränke gut, Sonne gut“, sagen die beiden.
Jörg und Marina Klostermann versüßen sich den Spaziergang am Rheinufer in Götterswickerhamm mit einem Eis auf der Hand. „Mal rauskommen aus der Wohnung“, das sei wichtig, sagt das Ehepaar aus Hiesfeld. „Bei schönem Wetter hier zu sitzen wäre optimal. Aber es ist halt so. Man muss das annehmen, was ist.“
Rheinwacht-inhaber Frank Pollmann steht hinter der Theke des kleinen Containers neben der „Urweisse-hütte“und schenkt mit aus. „Wir haben die Außengastronomie nicht geöffnet – bieten nur den kleinen Kiosk-verkauf außer Haus an, am Wochenende von 14 bis 18 Uhr“, erklärt der Gastronom. Der Container habe da schon im vergangenen Sommer gestanden. „Das ist also die gleiche Prozedur, um die Brücke zu schaffen, bis der normale Betrieb wieder dran ist“, erklärt er.
Eigentlich sei er schon guter Dinge gewesen, dass es Ende März wieder losgehen kann. „Da hatten wir einen Teil der Außengastronomie schon aufgebaut. Der Hüttenbauer hatte uns wunderschöne Trennwände zwischen unsere Tischen drinnen aufgebaut. Wir hatten Hygienesachen mit aufgestellt und ein paar Luftfilter besorgt, um das innovativ zu regeln. Aber leider sind wir zum Warten verdammt“, sagt Frank Pollmann. Drei Tage öffnen und wieder schließen könne man in der Gastronomie nicht bringen. Es mache keinen Sinn, „wenn man den Betrieb hier hochfährt, für 10.000 Euro Lebensmittel kommen lässt und sie dann, wenn man schließt, wieder wegschmeißt.“Es mache da mehr Sinn, „Ruhe zu bewahren und ab dem 1. Juli wieder entspannt zu starten.“Er werde die Zeit aber nutzen, um die Außengastronomie aufzupeppen. „Wir bekommen noch eine schöne Weinbar, wollen den Biergarten erweitern, damit man noch mehr Abstand und Raum hat.“
Und man plane, in Absprache mit dem Kreis Wesel ein Testcenter im alten Gasthaus einzurichten, „weil ich die große Gefahr sehe, dass unsere Gäste nicht unbedingt einen negativen Test in der Tasche haben“, so Pollmann. „Die Testcenter laufen zum Teil schon, aber die sind nicht am Wochenende besetzt“, sagt der Gastronom. Das könnten Leute vom
DRK machen, die als Rettungssanitäter dann Abstriche vornähmen. „Und wenn man den hier bei uns Sonntagnachmittag macht, kann man den am Montag ja auch für seinen Arbeitgeber einsetzen“, so Pollmann. Solange nutzten die Touristen und Spaziergänger den Container-service.
Auch an diesem 1. Mai. Dirk und Nils aus Oberhausen bestellen für sich und ihre Frauen zwei Aperol Spritz, Cola light und ein Pils. „Man
kann hier verweilen und schön auf das Wasser gucken“, freuen sie sich über die Unterbrechung, nachdem sie sich von Königshardt aus mit dem Rad auf den Weg nach Götterswickerhamm gemacht haben.
Die Voerder Patrick Schmatloch und Hanna Blümke bleiben am Rheinufer mit ihren Rädern stehen. Der 36-Jährige holt sich ein Bier im Becher. „Wir haben es nicht gewusst, nur gehofft, dass es hier etwas gibt“, sagt er genießt die Erfrischung . „Wir fahren jetzt nach Hause und entspannen im Garten.“
Und die beiden Bottroper Gastronomen Ralf Mader und Abdel Hamadi freuten sich über ihr „frisch Gezapftes“am Rhein. „In Bottrop ist Götterswickerhamm ein Geheimtipp“, findet Mader. Es sei klasse, dass das Rheinufer trotz der vielen Menschen nicht überlaufen sei und das mit den Abständen ganz gut klappe. Hamadi bewertet seinen allerersten Ausflug in der Region positiv. „Ein wunderschönes Gebiet, Natur pur und Lage 1a.“