Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Frischer Wind für den Kinderschutzbund
Martin Kempken hat Anfang des Jahres einen neuen Posten beim KSB angetreten. Mit Assma Chengafe folgte jetzt eine neue pädagogische Fachkraft, die gemeinsam mit Philipp Benninghoff Jugendliche unterstützt.
DINSLAKEN (pst) Der Ortsverband Dinslaken-voerde des Kinderschutzbundes (KSB), der in Lohberg am Johannesplatz seinen Sitz hat, wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Geschäftsführer Volker Grans ist von Anfang an dabei und hat zu Beginn des Jahres mit Assma Chengafe eine neue hauptamtliche Mitarbeiterin eingestellt, die sich zusammen mit Philipp Benninghoff um den pädagogischen Bereich kümmert, wo beide rund 100 Jugendliche dauerhaft betreuen. Dabei geht es um Hilfe und Unterstützung bei der Jobsuche, aber auch um das Meistern von schwierigen Lebenssituationen
„Ich bin mit dem Jugendquartiersmanagement groß geworden. Das war an unserer Schule sehr engagiert“Assma Chengafe Hauptamtliche Mitarbeiterin beim KSB
oder die Freizeitgestaltung.
Bereits seit 2012 gibt es im Ortsverband das Jugendquartiersmanagement und seit 2015 das vom europäischen Sozialfonds geförderte Programm „Jugend stärken im Quartier“, was die Hauptarbeit der beiden pädagogischen Fachkräfte ausmacht. „Wir sind vor allen Dingen für den Übergang von Schule zu Beruf zuständig, machen Berufsfeldorientierung, schauen, welche Stärken und Interessen die Jugendlichen haben und welche Berufe in Frage kämen. Darüber hinaus helfen wir bei Bewerbungsunterlagen und schicken diese mit den Jugendlichen gemeinsam ab“, erklärt Benninghoff.
Auch den weiteren Prozess begleite der KSB, indem er Unterstützung im Vorfeld von Bewerbungsgesprächen oder Einstellungstests leistet oder im Verlauf einer Ausbildung auch Hilfe bei den Ausbildungsberichten anbietet, führt Benninghoff weiter aus. Das Angebot richte sich allerdings nicht nur an Jugendliche, die noch zur Schule gehen, sondern an Personen im Alter von 13 bis 27 Jahren. „Wenn jemand eine Ausbildung abgebrochen oder abgeschlossen hat, aber danach den Bereich wechseln möchte, dann helfen wir auch dabei“, versichert der Pädagoge.
„Das Besondere an der Arbeit ist, dass wir ein sehr enges Verhältnis zu den Jugendlichen aufgebaut haben. Da wir aktuell nicht wirklich Aktionen anbieten können, haben wir zuletzt beim Homeschooling geholfen, dass die Jugendlichen nach Terminabsprache vorbeikommen und zum Beispiel Hausaufgaben machen oder Dokumente drucken konnten“, sagt Assma Chengafe.
Durch die Corona-pandemie habe man nicht unbedingt einen höheren, aber einen „anderen“Beratungsbedarf festgestellt. „Einige waren unsicher, haben sich zurückgezogen und den Kontakt abgebrochen, aber andere hatten doch erhöhten Beratungsbedarf“, meint Benninghoff. Auf dem Arbeitsmarkt sei die Situation aktuell auch nicht einfach. „Die Ausbildungsstellen sind weniger geworden, aber es gibt immer noch genauso viele Jugendliche, die Arbeit suchen. Wir haben auch festgestellt, dass wir auf Bewerbungen keine Rückmeldung bekommen haben und im Vergleich zum letzten Jahr, das ganz gut lief, ist es im Moment eher bleiern, man spürt so eine gewisse Schwere“, räumt Volker Benninghoff ein.
Die Leute kämen dann aber auch wieder, wenn sie etwas gefunden
hätten und bedankten. „Ich bin seit August 2018 dabei, und das Schöne ist das familiäre Verhältnis, was nicht selbstverständlich ist. Das macht es schön, hier zu arbeiten. Diesen engen Draht zu den Leuten zu haben, dass man überall begrüßt wird und auch die Wertschätzung und Anerkennung der Jugendlichen, wenn sie eine Arbeitsstelle gefunden haben, das finde ich immer wieder toll“, berichtet Volker Benninghoff.
„Ich bin mit dem Jugendquartiersmanagement groß geworden. Das war an unserer Schule auch sehr engagiert. Ich bin als Schülerin schon hierhin gekommen und habe dann im Studium mein Stipendium hier beantragt. Es war auch irgendwann mein Ziel, das, was ich hier bekommen habe, an die Jugendlichen aus der Umgebung weiterzugeben. Ich habe bis jetzt nur Positives zurückbekommen, und das motiviert mich, den Job weiterzumachen“, betont Assma Chengafe, die die Ernst-barlach-gesamtschule besucht hat.