Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Auch die Volksbank verlangt jetzt Negativzinsen
(mtm) Die Volksbank Rhein-ruhr mit Sitz im Duisburger Innenhafen spricht von „Verwahrgeld“, für dass sie ihre Kunden zur Kasse bittet: Die Bank habe sich entschlossen, einen negativen Zinssatz von 0,5 Prozent ab einem Betrag von 100.000 Euro zu erheben. Das teilte das Institut jetzt mit. Nicht nur die Folgen der Coronakrise, sondern auch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) veranlasse die Volksbank ein „Verwahrentgelt“für Bestands- und Neukunden einzuführen. „Diese Vereinbarung treffen wir mit unseren Kunden und besprechen in einem persönlichen Gespräch Möglichkeiten zur Geldanlage“erklärt Volksbank-chef Thomas Diederichs..
Bereits in der Bilanzpressekonferenz hatte Diederichs berichtet, dass die Bank im vergangenen Jahr begonnen habe, mit einzelnen Kunden eine Vereinbarung zum „Verwahrentgelt“zu treffen. „Wir spüren einen deutlichen Zuwachs von Kundeneinlagen. So sind unsere Einlagen seit Beginn der Corona-krise um mehr als zehn Prozent gestiegen“, so Diederichs. Dennoch müsse die Bank weitere Geldzuflüsse – wie im Jahr 2020 – „steuernd begleiten“.
„Es ist erforderlich, um zum einen den regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden und zum anderen unnötige Kosten aus der Liquidität zu vermeiden“, so der Chef der Volksbank Rhein-ruhr.
Diese Entwicklung zwinge viele Geldhäuser gerade jetzt zu einer Entscheidung. Zudem reagierten die Institute mit diesen Maßnahmen auf die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB. Banken müssten aktuell für überschüssige Einlagen, die sie bei der Notenbank parken, einen Strafzins in Höhe von 0,5 Prozent zahlen. Die EZB erhoffe sich so, Kreditvergabe und Konjunktur zu stärken.