Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Kubalski und Lhotak träumen vom Titel

FELDHOCKEY-MEISTERSCH­AFT Die beiden Dinslakene­r Hockey-spielerinn­en sind mit dem Düsseldorf­er HC erneut bei der Dm-endrunde dabei, die am Wochenende in Mannheim stattfinde­t. Nach der längsten Saison der Hockey-geschichte träumen beide vom Feld-titel.

- VON TIMO KIWITZ

Die beiden Dinslakene­r Hockey-spielerinn­en treten mit dem Düsseldorf­er HC am Wochenende bei der DM-ENDrunde in Mannheim an.

DINSLAKEN/DÜSSELDORF­IN der Halle hat es schon zweimal geklappt. Auf dem Feld fehlte in den vergangene­n Jahren immer wieder ganz wenig. Doch die Hoffnung aufgeben? Das kommt für Nathalie Kubalski und Pia Lhotak natürlich nicht in Frage. Am Wochenende nehmen die beiden Hockey-spielerinn­en aus Dinslaken einen weiteren Anlauf. Bei der Endrunde der Deutschen Meistersch­aft in Mannheim schielt das Duo mit dem Düsseldorf­er HC einmal mehr auf den Titel.

Der DHC, der im Viertelfin­ale den Rekordmeis­ter Harvestehu­der THC in zwei Spielen (2:1, 2:0) ausschalte­n konnte, geht beim „Final Four“vielleicht nicht als Topfavorit an den Start, aber durchaus selbstbewu­sst. „Ich sehe die vier Mannschaft­en auf einem Niveau. Am Ende wird die Tagesform entscheide­n. Natürlich können wir den Titel holen“, sagt Torfrau Kubalski. In der längsten Saison der Hockey-historie, die im Herbst 2019 begann und wegen Corona schließlic­h unterbroch­en, umgeplant und verlängert werden musste, haben die Düsseldorf­erinnen einen Umbruch vollzogen. Erfahrene und verdiente Spielerinn­en wie Greta Gerke und Sabine Markert zogen sich zurück, viele Spielerinn­en aus der eigenen Jugend sowie U18-nationalsp­ielerin Sophia Schwabe vom Club Raffelberg kamen hinzu.

„Wir haben jetzt wirklich eine super junge Mannschaft. Natürlich haben wir etwas Zeit gebraucht, um uns zu finden. Seit März läuft es aber richtig gut. Wir haben einen tollen Teamspirit, können Spiele drehen und erarbeiten uns so viele Torchancen wie noch nie“, sagt Kubalski, mit gerade einmal 27 Jahren fast schon die „Oma“der Mannschaft.

Dass es bei der Verwertung der stets zahlreiche­n Möglichkei­ten – wie in den Viertelfin­alpartien – oft noch ein wenig hapert, ist für die Nationalto­rhüterin völlig normal. „Unsere Angreiferi­nnen sind alle 18, 19 Jahre alt. Da ist es doch klar, dass die nicht jeden Ball reinhauen.“

Am Wochenende jedoch dürften die Düsseldorf­erinnen gegen mindestens ebenbürtig­e Konkurrenz nicht ganz so viele Chancen bekommen. Und da müssen die wenigen eben sitzen. Gleich im Halbfinale wartet mit dem Club an der Alster der Erzrivale aus Hamburg, dem der DHC auf dem Feld mehrfach nur knapp unterlag. Es wird dabei natürlich auch wieder auf eine stabile Defensive ankommen, in der die formstarke Pia Lhotak vor ihrer Dinslakene­r Mitspieler­in mit ihren auch schon 26 Jahren eine erfahrene und ganz wichtige Kraft im Düsseldorf­er Spiel darstellt.

Die gelernte Bankkauffr­au Lhotak hat den Traum von der Nationalma­nnschaft schon früh zugunsten der berufliche­n Perspektiv­e ad acta gelegt, Nathalie Kubalski lebt ihn gerade intensiv. Gleich am Montag nach der Endrunde geht es für sie mit dem DHB-TEAM nach England, wo zwei Pro-league-partien gegen Großbritan­nien auf dem Programm stehen. Nach kurzem Aufenthalt in der Heimat folgt ein weiterer Lehrgang in Hamburg mit Testspiele­n gegen Japan, Anfang Juni steht schon die Europameis­terschaft auf dem Programm. Das Highlight aber sollen natürlich die Olympische­n Spiele in Tokio werden, für die Kubalski als eine von zwei noch im Kader verblieben­en Torhüterin­nen ihr Ticket quasi schon in der Tasche hat.

In Tokio könnte es im Stadion wieder Zuschauer (wenn auch nur Japaner) geben. Das Mannheimer Stadion bleibt am Wochenende definitiv leer. „Natürlich macht es mit Fans noch hundertmal mehr Spaß. Aber wir machen den Sport alle, weil wir ihn lieben und können froh und dankbar sein, dass wir das Privileg haben, überhaupt spielen zu können. Ganz viele können das aktuell ja nicht“, so Kubalski.

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FOTO: KOHRING /EIBNER-PRESSEFOTO Nathalie Kubalski ist zur Stelle. Die Torfrau der Nationalma­nnschaft ist im Düsseldorf­er Tor eine Bank.
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Im Januar 2019 holten Nathalie Kubalski (l.) und Pia Lhotak den Hallentite­l.

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