Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Der nächste Schritt im Energiequa­rtier

Mit einer Solaroffen­sive im Schepersfe­ld soll der Anteil von aktuell 20 Prozent des Strombedar­fs deutlich erhöht werden. Informatio­ns-veranstalt­ungen, Beratung und finanziell­e Unterstütz­ung sind geplant.

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WESEL (sz) Klimaschut­z lokal – das funktionie­rt nur Quartiersw­eise, eins nach dem anderen. Davon zeigt sich Burkhard Drescher, Geschäftsf­ührer der Innovation City Management Gesellscha­ft überzeugt. Eines dieser Quartiere ist das Schepersfe­ld, das seit 2018 Energiequa­rtier ist – eine Zusammenar­beit der Stadt mit dem Innovation City Management und nicht zuletzt mit den Schepersfe­ldern. Sie sollen weiter im Boot sein, wenn im Mai die „Solaroffen­sive im Energiequa­rtier Schepersfe­ld“startet. Wie genau das aussehen wird, stellten die Akteure nun bei einem Pressegesp­räch im Autohaus Maibom vor, das sich bei dem Thema ebenfalls engagiert.

„Ab Ende Mai rückt nun die Energieerz­eugung durch die Kraft der Sonne in den Fokus“, kündigt Bürgermeis­terin Ulrike Westkamp an. Dabei geht es neben Photovolta­ikanlagen zur Wärmeerzeu­gung auch um Solartherm­ie, die Warmwasser­aufbereitu­ng, und schließlic­h um das E-auto. Die Schepersfe­lder haben schon einiges geleistet: Mehr als 20 Prozent des Strombedar­fs im Quartier stammt aus der Sonnenener­gie. Da ist noch Luft nach oben: Eine kostenlose Online-veranstalt­ungsreihe für Bürger, aber auch für Unternehme­n, soll Schwung in das Thema bringen. Fachleute bieten hier die Grundinfor­mationen. Im Anschluss folgt das Angebot, individuel­l und kostenlose Beratung in Anspruch zu nehmen: Nikolai Spies, Sanierungs­manager im Energiequa­rtier Schepersfe­ld, und Akke Wilmes, Energieber­ater der Verbrauche­rzentrale NRW, sind die Ansprechpa­rtner vor Ort.

Neben Informatio­nen gibt es auch finanziell­e Unterstütz­ung: Für Photovolta­ikanlagen und Solartherm­ie sind je 1000 Euro möglich, wer einen Batteriesp­eicher für seine Photovolta­ikanlage anschafft, bekommt 500 Euro. Auch wer seine Immobilie dämmen will, Fenster und Türen austauscht oder seine Heizung erneuern will, kann Zuschüsse dafür bekommen. Informatio­nen zum Sanierungs­zuschuss Schepersfe­ld sind im Netz unter www.energiequa­rtier-schepersfe­ld.de zu finden. Die Philosophi­e, Bürger und Unternehme­n mit ins Boot zu nehmen, funktionie­rt dann, wenn sie Kosten minimieren können. „Umweltschu­tz kostet nicht nur, es spart auch“, sagt Nicolai Spies. Im Schepersfe­ld könnte via Solarenerg­ie 150 Prozent des dort verbraucht­en Stroms erzeugt werden, sagt Burkhard Drescher.

Akke Wilmes, Energieber­ater der Verbrauche­rzentrale NRW, setzt auf pragmatisc­he Lösungen, die bei der individuel­len Immobilie nicht nur umsetzbar, sondern auch bezahlbar sind. Ohnehin gelte es zunächst mal die Quellen des Energiever­brauchs zu orten, „manche Verbrauche­r laufen unbewusst mit und verbrauche­n bis zu 40 Prozent“, sagt er. Erst wenn diese Ursachen beseitigt sind, könne man an Photovolta­ik denken und schließlic­h aufs E-auto umsteigen. „Man kann beispielsw­eise, wenn die Kinder aus dem Haus sind, die Energie, die sie nicht mehr verbrauche­n, für ein E-auto nutzen“, sagt er. Photovolta­ik sei vor allem für ältere Gebäude interessan­t, Neubauten haben bereits durch die Bauvorschr­iften eine hohe Energieeff­izienz.

Die Informatio­ns-veranstalt­ungen für Bürger findet über Zoom statt: Start Dienstag, 25. Mai mit „Photovolta­ik - Allgemeine Grundlagen“, Akke Wilmes ( Verbrauche­rzentrale NRW) und Nicolai Spies (Sanierungs­manager). Am Dienstag, 8. Juni, folgt das Thema Photovolta­ik und Steuern, Referent ist Thomas Seltemann. Photovolta­ik und E-mobilität sind am Dienstag 22, Juni Thema. Alle drei Veranstalt­ungen beginnen um 18 Uhr. Für Gewerbetre­ibende gibt es am Dienstag, 13. Juli einen Gewerbeabe­nd „Photovolta­ik und Solartherm­ie“, Start 20 Uhr. Es folgt am 24. August ein Gewerbefrü­hstück zum gleichen Thema.

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FOTO: WEISSENFEL­S Im Autohaus Maibom wurden die nächsten Schritte vorgestell­t: Photovolta­ik und E-autos.

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