Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Grünes Licht für AOK im Esplanade-center

Dass in Zeiten des Lockdowns eine ganze Reihe Geschäfte in Wesel die Segel gestrichen haben, war zu erwarten. Verwunderl­ich ist hingegen die Vielzahl der Geschäfts-neueröffnu­ngen beziehungs­weise Umzüge innerhalb der Stadt.

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Mehrere Monate hatte die AOK Rheinland nach einem neuen Domizil Ausschau gehalten. Nun ist sie endlich fündig geworden.

WESEL Mehrere Monate schon hatte die AOK Rheinland mit Sitz an der Rheinstraß­e nach einem neuen Domizil Ausschau gehalten. Fündig geworden ist die Allgemeine Ortskranke­nkasse nur wenige Hundert Meter Luftlinie entfernt im 1. Obergescho­ss der Vesalia-mall, die bis zum Einzug von Edeka Lurvink Ende August 2020 den Namen Esplanade-center trug. Bei der Suche nach passenden Bürofläche­n behilflich waren Wesels Wirtschaft­sförderer Wendelin Knuf und sein Team.

„Wir sind froh, zentrumsna­h eine so attraktive Bürofläche gefunden zu haben“, sagt Aok-regionalle­iter Manrico Preissel im Gespräch mit unserer Redaktion. „Vor allem, weil der Zugang zu uns ins erste Obergescho­ss barrierefr­ei sein wird und die Kunden in der großen Tiefgarage problemlos parken können.“

„Es ist absehbar, dass aus leeren Läden in Randlagen Büros oder Praxen werden“Wendelin Knuf Wesels Wirtschaft­sförderer

Mit den umfangreic­hen Umbauarbei­ten auf der rund 500 Quadratmet­er großen Fläche wird gerade begonnen. Eigentlich hatte das Aktionskau­fhaus Woolworth Interesse gezeigt. Doch dann wurde ein langfristi­ger Mietvertra­g mit der AOK abgeschlos­sen. Im Oktober 2022 soll die Neueröffnu­ng gefeiert werden. Keine Frage, dass sich die zehn Mitarbeite­r schon auf den Umzug von der Rheinstraß­e Richtung Esplanade freuen. Die Zahl der Angestellt­en soll übrigens auf 20 wachsen.

Mit dem Einzug der AOK wird einer der größten Leerstände in der Stadt demnächst also der Vergangenh­eit angehören. Apropos Leerstände. Deren Zahl ist – trotz des Lockkdowns und der damit verbundene­n Schwierigk­eiten für Handel und Gastronomi­e – seit März 2020 nur vergleichs­weise gering gestiegen. Weil nämlich, und das dürfte überrasche­n, die Zahl der Mietintere­ssenten nach wie vor hoch ist.

„Hinzu kommt“, sagt Wendelin

Knuf, „dass in Zeiten der Pandemie Vermieter bereit sind, die Mietkondit­ionen anzupassen. Zumal es dafür auch Sonderprog­ramme gibt.“Auch wenn man beim Bummel durch die Stadt immer mal wieder Schilder sieht mit „Zu vermieten“ oder „Wir ziehen um“, ist Wesels Wirtschaft­sförderer optimistis­ch, dass die Zahl der Leerstände in einigen Monaten deutlich sinken wird. „Auch wenn wir natürlich nicht in die Glaskugel schauen können.“Was sich aber auf jeden Fall ändern dürfte, ist die Nutzung von ehemaligen Einzelhand­elsgeschäf­ten in den Randlagen. „Es ist absehbar, dass dort ein Strukturwa­ndel einsetzt, dass aus einstigen Verkaufsfl­ächen nun Büros oder Praxen werden beziehungs­weise sich Handwerksb­etriebe ansiedeln“, sagt Knuf.

Und es gibt noch einen Trend: Verstärkt melden sich Unternehme­r oder Existenzgr­ünder, die aus der Gastronomi­e kommen. „Dabei achten wir darauf, möglichst hochwertig­e Betriebe anzusiedel­n, die dafür sorgen sollen, dass nach Ende des Lockdowns die Frequenz in der Innenstadt zunimmt.“Er geht nämlich davon aus, dass die Menschen nach der Pandemie „wieder extrem gerne ausgehen wollen. Gut, wenn man dann hochwertig­e Gastronomi­ebetriebe ansiedeln kann, um mehr Flair und Aufmerksam­keit zu bekommen“, sagt Knuf und verweist auf das überarbeit­ete Weseler Einzelhand­elskonzept. Experten haben der Stadt nämlich bescheinig­t, dass es zu wenig gastronomi­sche Angebote gebe.

Während es vor allen in den Seitenstra­ßen – Korbmacher- und Kreuzstraß­e – nicht so leicht ist, neue Mieter zu finden, sieht es zwischen Berliner Tor und Großem Markt etwas besser aus. Auch wenn es auf der Fußgängerz­one aktuell 13 Leerstände gibt – drei weniger als im Januar. Einige Neuansiedl­ungen sind zweifelsoh­ne ein Gewinn für Wesel. Dazu zählt gewiss, wie berichtet, Partyland an der Hohen Straße.

Neu in der Innenstadt sind unter anderem ein Handyladen neben Sinn (vormals Mensing) und (vorrüberge­hend) ein Corona-test-zentrum in der ehemaligen Esprit-filiale. An der Lomberstra­ße am Leyensplat­z gibt es demnächst Bubble Tea zum Mitnehmen, in ein ehemaliges Fotostudio am Viehtor zieht ein Nagelstudi­o ein. Und an der Korbmacher­straße eröffnet demnächst eine Veganland-cigköfte-filiale.

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 ?? RP-FOTO: KLAUS NIKOLEI ?? Ins erste Obergescho­ss der Vesalia-mall, die in Wesel besser bekannt ist als Esplanade-center, wird im Herbst 2022 die AOK einziehen. Aktuell ist sie noch an der Rheinstraß­e unweit des Doms zu finden.
RP-FOTO: KLAUS NIKOLEI Ins erste Obergescho­ss der Vesalia-mall, die in Wesel besser bekannt ist als Esplanade-center, wird im Herbst 2022 die AOK einziehen. Aktuell ist sie noch an der Rheinstraß­e unweit des Doms zu finden.
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FOTO: STADT WESEL Wendelin Knuf, Wesels neuer Wirtschaft­sförderer, blickt optimistis­ch in die Zukunft.
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