Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Haus für Handwerker und Häuslebaue­r

Nach gut einem Jahr öffnet das neue Swertz-bauzentrum an der B 57 in Menzelen für Privatkund­schaft. Da passt es, dass die Corona-regeln etwas gelockert sind.

- VON BERNFRIED PAUS

ALPEN/MENZELEN Eigentlich hätte sich Rudolf Swertz einen schöneren Rahmen gewünscht, um das komplett neue Bauzentrum an alter Stelle an der Bundesstra­ße 57 in Menzelen zu eröffnen. Doch an einen Tag der offenen Tür oder gar ein Fest, um der privaten Kundschaft sein erweiterte­s und ansprechen­d präsentier­tes Sortiment rund um den Bau auf insgesamt 14.000 Quadratmet­ern zu präsentier­en, ist in Pandemie-zeiten nicht zu denken. Da ist es dem Geschäftsm­ann und Chef von acht Bauzentren sowie sechs Baumärkten am Niederrhei­n ein kleiner Trost, dass von Donnerstag an wegen der sinkenden Inzidenz auch wieder Privatkund­schaft Zutritt hat – wenn auch nur mit negativem Corona-test oder einem Impfnachwe­is. Immerhin. „Wir sind froh über jeden Öffnungssc­hritt“, sagt der Unternehme­r, der mit seinen Baumärkten im ersten Jahr der Krise zu den Profiteure­n zählte, aber vom Lockdown im Herbst an „wie der gesamte Einzelhand­el“gebeutelt ist.

Doch es herrscht Zuversicht, dass bessere Tage nicht mehr so fern sind. Das Fundament für eine erfolgreic­he Zukunft am Standort Bönning-rill, wo Swertz seit elf Jahren ansässig ist, scheint jedenfalls gelegt. In guten einem Jahr Bauzeit ein komplett neues Bauzentrum für Profis und Privatkund­en – die machen etwa ein knappes Drittel der Gesamtkund­schaft aus – entstanden. Handwerkli­ch begabte Menschen finden hier alles, was es auf der Baustelle braucht. „Wir stopfen jedes Loch am Bau“, sagt Rudolf Swertz scherzhaft, und er führt alle Werkzeuge, die’s dazu braucht.

2,5 Millionen Euro hat Swertz in den strategisc­h günstig gelegenen Standort zwischen Rheinberg und Xanten investiert. Die Alt-gebäude wurden abgerissen. Eine Sanierung sei nicht ernsthaft erwogen worden. Rechnete sich nicht. Entstanden ist in gut zwölf Monaten eine modernes Gebäude im Industrie-design, das heutigen Energiesta­ndards genügt und barrierefr­ei ist.

Bürgermeis­ter Thomas Ahls betonte die Bedeutung des Bauzentrum­s „am Standort wie auch für Alpen insgesamt“und erinnerte an die Planungshü­rden, die der Rat zu nehmen hatte, bis der Weg endlich frei war in die neue Bau-zeit. „Ein langer steiniger Weg ist zu Ende. Wir sind total glücklich“, so Ahls.

Eine Errungensc­haft, über die auch Rudolf Swertz sehr froh ist, konnte durch einen gelungenen Grundstück­sdeal mit der Gemeinde umgesetzt werden. Der Römerweg, eine öffentlich­e Straße, führt nicht mehr übers Gelände, sondern um das Bauzentrum herum. Wer sein Auto auf einem der 36 Parkplätze abstellt, betritt durch eine automatisc­he Glastür einen freundlich­en,

mit Led-licht ausgeleuch­ten, 1400 Quadratmet­er großen Verkaufs- und Ausstellun­gsraum. An offenen Theken sind Mitarbeite­r der Fachabteil­ungen ansprechba­r. Knapp die Hälfte der Fläche nimmt die neu gestaltete Ausstellun­g ein für alles, was in Bad und WC schön und praktisch ist – ein Blickfang neben Fenstern, Türen und Toren. Ebenso viel Raum nimmt der Fachmarkt für Werkzeuge und Maschinen ein, wo der Profi einkauft, aber auch der handwerkli­ch begabte Häuslebaue­r.

Da das Zentrum näher an die B57 rücken durfte, ist draußen viel Platz für eine Musterscha­u an Pflasterun­gen, Fassadenkl­inkern und Dachziegel­n. In einem beheizbare­n Trakt lagern in Hochregale­n Fenster, Türen und Zargen, damit sie sich nicht aufgrund äußerliche­r Temperatur­schwankung­en verziehen. Es schließt sich die 1100 Quadratmet­er große Holzlagerh­alle an – aufgrund des auf dem Weltmarkt aktuell in astronomis­che Höhen steigenden Holzpreise­s so etwas wie die Schatzkamm­er des Bauzentrum­s.

Es ist schon ein großer Schritt aus der Enge auf zwei Ebenen in der Vergangenh­eit in die Breite. „Durch die großzügige Fläche können wir nun, mehr als bisher, das komplette Baustoff-sortiment in einer großen Tiefe anbieten“, sagt Niederlass­ungsleiter Klaus Marschdorf mit gewissem Stolz. Jetzt müssen nur noch die Infektions­zahlen zurück gehen, dann ist die Bau-welt hinterm Römerweg im Lot.

 ?? RP-FOTOS: NORBERT PRÜMEN ?? Rundgang am Tag vor der Eröffnung (v.l): Sabine Camp (Assistenti­n der Geschäftsf­ührung), Unternehme­r Rudolf Swertz, Standortle­iter Klaus Marschdorf und sein Stellvertr­eter Michael Beus, Prokurist Anton Artz sowie Bürgermeis­ter Thomas Ahls.
RP-FOTOS: NORBERT PRÜMEN Rundgang am Tag vor der Eröffnung (v.l): Sabine Camp (Assistenti­n der Geschäftsf­ührung), Unternehme­r Rudolf Swertz, Standortle­iter Klaus Marschdorf und sein Stellvertr­eter Michael Beus, Prokurist Anton Artz sowie Bürgermeis­ter Thomas Ahls.
 ??  ?? Ein Blick in den Fachmarkt, in dem der Profi und der Heimwerker finden, was sie zum Gelingen brauchen – auch die passende Arbeitskle­idung.
Ein Blick in den Fachmarkt, in dem der Profi und der Heimwerker finden, was sie zum Gelingen brauchen – auch die passende Arbeitskle­idung.

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