Stadt Voerde warnt vor Angeboten für „Kanalsichtung“

VOERDE (RP) Die Stadt Voerde warnt vor unaufgeforderten telefonischen Angeboten für eine Kanalprüfung. In den vergangenen Tagen hätten mehrere Bürger berichtet, dass ihnen mit dem Hinweis auf eine zum 31. Dezember 2020 abgelaufene Frist eine günstige oder gar kostenlose „Kanalsichtung“angeboten worden sei.

„Die vorgenannte Frist ist nur für Gewerbebetriebe in Wasserschutzzonen, nicht aber für private Hausbesitzer maßgeblich“, erklärt die Stadt Voerde. Der Fachdienst Tiefbau stellt klar, dass eine reguläre Zustands- und Funktionsprüfung nur von anerkannten Sachkundigen durchgeführt werden darf. Wegen des erforderlichen Personalund Geräteeinsatzes sei mit Kosten zwischen 200 und 500 Euro zu rechnen, in besonderen Einzelfällen könne der Betrag auch höher sein. „Eine Sichtung des privaten Kanals ohne Dokumentation kann weder von der Stadt als Nachweis anerkannt, noch von Sanierungsfirmen zur Erarbeitung von Angeboten genutzt werden“, warnt die Stadt Voerde. „In keinem Fall sollte telefonisch ein Prüfungs- oder gar ein Sanierungsauftrag erteilt werden, bevor nicht ein schriftliches Angebot vorgelegt und geprüft wurde.“Jede seriöse Firma habe Verständnis dafür, wenn man sich Bedenkzeit nehme – auch für die Einholung von Vergleichsangeboten.

Die Stadt Voerde weist darauf hin, dass die Landesregierung zum 13. August 2020 die grundsätzliche Pflicht zur Durchführung einer Zustands- und Funktionsprüfung für bereits bestehende Abwasserleitungen, die häusliches Abwasser ableiten, aufgehoben hat. Neben neu errichteten Abwasserleitungen verbleibe eine Prüfpflicht nur für bestehende Leitungen, wenn besonderen Probleme wie Einbrüche oder wiederholte Verstopfungen auftreten. Ebenfalls zu prüfen seien Privatleitungen, in denen gewerbliches Abwasser abgeleitet wird.

Bei Fragen stehen die Mitarbeiter des FD Tiefbau (Herr Esztegar, Telefon 02855 80426 und Herr Oschek 02855 80424) zur Verfügung. Weitere Infos auf der städtischen Internetseite unter https://voerde.buergerinfo-abwasser.de/

FOTO: DPA Kanalprüfungen sind aufwändig und nicht billig.