Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Hamminkeln tritt kräftig in die Pedale
Der Stadtradeln-wettbewerb 2021 im Kreis Wesel ist erfolgreich gestartet. Zum Auftakt liegt die Stadt der sieben Dörfer auf Rang drei – eine Momentaufnahme. Besseres Wetter am Wochenenede soll einen Kilometerschub bringen.
HAMMINKELN Die ersten Städte und Kreise bundesweit starteten einen Tag vor den Kommunen im Kreis Wesel in den Stadtradeln-wettbewerb 2021. Wie im Vorjahr wird es ein interessantes Derby zwischen dem Kreis Wesel und dem Kreis Borken geben. 2020 hatte der Kreis Wesel am Ende bundesweit die Nase knapp vorn.
In diesem Jahr fahren die Kommunen im Kreis Borken mit einem Tag Vorsprung vor dem Kreis Wesel – es wird also von Beginn an spannend. Das berichtet die Stadtradeln-koordination Rheinberg, die im Kreis Wesel verantwortlich für die Statistik ist. Wie die Momentaufnahme zeigt, sind Hamminkelner Teams verheißungsvoll gestartet. Der ADFC Hamminkeln brachte 48 Radelnde in den Sattel und liegt auf Platz zwei, die Jungschützen Dingden strampeln sich bisher mit 43 Teilnehmern auf Platz drei im Kreis.
Allerdings braucht es noch viel Ausdauer, denn der Radelwettbewerb endet erst am 22. Mai. Anmeldungen sind weiter möglich. Anschaulich in farbigen Grafiken hat Hamminkelns Klimaschutzmanagerin Mandy Panoscha die ersten Daten zum Stand der Dinge übermittelt – auch um weitere Teilnehmer zu werben. Der Stand kreisweit ist Platz drei für Hamminkeln hinter den weit größeren Städten Moers und Wesel, was dem Einlauf des letzten Stadtradelns entspricht. „Die größeren Kommunen können also dieses Jahr ihren Einwohnervorteil besser ausspielen als in den Jahren davor“, melden die Organisatoren.
Mandy Panoscha ist mit aktuell 561 aktiven Radlern aus allen Ortsteilen und rund 95 Teams „superzufrieden“, rechnet aber mit etlichen Nachmeldungen etwa von Schulklassen und Kitas, von denen sich bisher nur zwei und damit ungewöhnlich wenige angemeldet haben. Der Weg zur Rekordteilnehmerzahl von 1500 ist weiterhin das Ziel. Dabei zählt auch die Hoffnung auf besseres Wetter.
Die Corona-folgen sind aus Sicht von Panoscha eher positiv zu sehen. Zwar gibt es keine Gruppenfahrten mehr wie etwa beim ADFC, aber der Drang zur frischen Luft ist ungebrochen. Und da bietet sich die Tour mit dem Fiets an. Zudem hat der ADFC das Angebot „Brückentour“als Alternative ersonnen. So werden weiter kräftig Kilometer gesammelt.
In der Sparte relative Kilometerwertung, was bisher gemeldete Kilometer pro Einwohner meint, liegt in der Momentaufnahme Hamminkeln knapp vor Sonsbeck und Schermbeck. In diesem Vergleich machen es die kleineren Kommunen des Kreises den größeren vor, wie Mobilisierung geht. Bei der Berechnung prozentual aktiv Radelnder an der Bevölkerung liegt Hamminkeln einen Wimpernschlag hinter Sonsbeck und Schermbeck.
Die Stadtradel-koordinatoren melden zudem, dass im Kreis Wesel die Kommunen von Beginn an deutlich „schneller“in die Kampagne gestartet sind als sonst. Schon am dritten Kampagnentag waren mit mehr als 6.000 Aktiven deutlich mehr gemeldete Akteure dabei – und das mit erheblich mehr Kilometern.
Als Werbung für die Klimapolitik gilt das Stadtradeln insbesondere. Als „vordringliches Ziel“wird deshalb bezeichnet, dass man so viele Menschen wie möglich zum alltäglichen Radfahren bewegen will. Dafür hatte der platte Niederrhein beste Voraussetzungen. Demgegenüber verweisen die Stadtradel-macher im Kreis Wesel darauf, dass „weiterhin erschreckende etwa 47 Prozent aller Kurzstrecken bis fünf Kilometer Länge in Deutschland mit dem Auto zurückgelegt werden“. Ihr Fazit: „Das geht sicherlich auch anders.“Vor allem, wenn das Wetter wieder etwas besser wird.