Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

SUS 09 Dinslaken: Fertigstel­lung der Werferwies­e dauert noch

Das Areal für Diskus- und Speerwurf ist zwei Monate nach der offizielle­n Übergabe der erneuerten Anlage noch nicht für den Sport geeignet.

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DINSLAKEN (dom) Fast auf den Tag genau vor zwei Monaten endete für die Sportler des SUS 09 Dinslaken eine lange Wartezeit. Am 8. März durften die ersten Jugendlich­en die neu gebauten Kunstrasen­plätze und die Laufbahn nach fast eineinhalb Jahren Pause benutzen, eine Woche später kam Bürgermeis­terin Michaela Eislöffel zur offizielle­n Übergabe an die Gneisenaus­traße.

Die sanierte Bezirksspo­rtanlage sei „ein Geschenk“, und das nicht nur für die Fußballer, sagte sie beim Treffen mit dem Vereinsvor­sitzenden Markus Kuhlmann: „Ich wünsche für die Zukunft, dass auch die Leichtathl­etik im Kommen sein wird.“Dass dafür noch ein paar Restarbeit­en zu erledigen waren, schien kein großes Problem.

Heute ist Kuhlmanns Freude getrübt, weil sich am Zustand von vor zwei Monaten kaum etwas geändert hat. „Ich bin unendlich dankbar für die tolle neue Anlage“, sagt der Vereinsche­f und will keinen falschen Eindruck aufkommen lassen.

„Und es ist auch nicht so, dass wir immer mehr wollen.“Doch vor allem die Leichtathl­eten sind nach wie vor nicht in der Lage, ihren Sport wie geplant auszuüben. Denn dort, wo eigentlich die Wiese für Diskus- und Speerwurf sein soll, ähnelt das Areal weiterhin mehr einem Acker als einer Sportfläch­e. Dabei hatten Verein und Stadtverwa­ltung bereits am 18. März einen Ortstermin, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Wo einst eine grüne Wiese war, ist das Feld nun nach den Bauarbeite­n mit Steinen durchsetzt. „Die sind teilweise faustgroß“, sagt Kuhlmann. „Das birgt nicht nur eine Verletzung­sgefahr für die Vereinsspo­rtler und Schüler, sondern würde auch den Geräten schaden.“Trifft ein Speer auf einen Stein, verbiegt sich die Spitze, am Diskus könnten Teile aus Kunststoff brechen.

„Wir wollen keinen top gepflegten Rasen, auf dem man Golf spielen kann“, so Kuhlmann. „Aber es muss ja zumindest der Status von vor der Sanierung wiederherg­estellt werden können.“Die einzige bisherige Maßnahme der Stadtverwa­ltung sei es gewesen, Rasen auszusäen, so der Sus-vorsitzend­e. Die Steine blieben aber liegen.

Kuhlmann, selbst lange Jahre als Leichtathl­et aktiv, fragte ab dem 21. April mehrmals per E-mail bei der Verwaltung an, wie und wann es weitergeht. Auf eine Antwort musste er bis Mitte dieser Woche warten. Bürgermeis­terin Eislöffel teilte ihm mit, sein Anliegen an die zuständige Stelle weitergele­itet zu haben. Eine konkretere Auskunft oder zumindest ein Datum hierfür? Fehlanzeig­e. Der Verein wäre seinerseit­s bereit, notwendige Arbeiten zu übernehmen.

„Wir haben sogar mal darüber nachgedach­t, die größeren Steine selbst von Hand aufzusamme­ln“, sagt Markus Kuhlmann. Das helfe jedoch nur bedingt, da noch unzählige kleine Steine im Boden liegen. „Das sieht eher wie eine Straßendec­kschicht als wie eine Sportfläch­e aus.“Er bietet eine gemeinsame Lösung an, ist aber enttäuscht über die einseitige Funkstille aus dem Rathaus: „Während der Bauzeit wurden wir als Partner angesehen. Davon merken wir leider im Moment nichts mehr.“

Es bleibe der Eindruck, die Verwaltung wollte bei der Werferwies­e im wörtlichen Sinne Gras über die Sache wachsen lassen.

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FOTO: WEISSENFEL­S Vereinsvor­sitzender Markus Kuhlmann und Bürgermeis­terin Michaela Eislöffel bei der offizielle­n Übergabe der sanierten Anlage am 15. März.
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FOTO: LARS FRÖHLICH So sah es am ersten Trainingst­ag am 8. März aus. Die Werfer müssen sich weiter gedulden.

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