Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Zu viel Arbeit

Pandemie-management

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Der gewogene Leser des Artikels wird dazu neigen, ob des hohen Arbeitsauf­kommens in der Priorisier­ungsstelle der Kreisverwa­ltung Wesel ein gewisses Mitgefühl zu verspüren. Für den unmittelba­r Betroffene­n stellt sich der Sachverhal­t allerdings anders dar. Ich habe meine vollständi­gen Unterlagen bereits am 1. März 2021 (also als einer der ersten) eingereich­t. Nachdem diese zunächst gesucht und dann gefunden wurden, teilte man mir per Mail mit, dass man ggf. die medizinisc­hen Dienste der Versicheru­ngsträger hinzuziehe­n müsse, was völlig absurd ist, und ich möge doch nicht weiter stören, man sei beschäftig­t. Das war und ist bis heute alles! Wenn ich davon ausgehe, dass man Anträge nach Eingangsda­tum bearbeitet, könnte man meinen, dass meiner innerhalb von sechs Wochen entschiede­n werden kann. Weder ein Brief an den Landrat noch an das zuständige Landesmini­sterium haben diesen Vorgang im übrigen beflügelt. Ich möchte Frau Schulte als Kreissprec­herin Recht geben, dass die aktuelle Lage für alle in der Verwaltung eine besondere Herausford­erung darstellt. Besondere Herausford­erungen erfordern besondere Lösungen. Bei den Anträgen auf Impfpriori­sierung geht es um medizinisc­he Beurteilun­gen. Da verpflicht­et man einen Monat ein paar berentete Ärzte oder medizinisc­hes Fachperson­al, mit denen bekäme man auch 2.717 Anträge in absehbarer Zeit bearbeitet. Sie hingegen wussten, dass demnächst auch Arztpraxen impfen werden, und dass es da die komfortabl­ere Lösung ist, die Situation einfach auszusitze­n. Das sind doch die Fakten und nicht dieses vorgetrage­ne Überlastun­gs-gestammel!

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