Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Man fasst es nicht!

Der Wert der Impfung

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Da hat man endlich die lang ersehnte Impfung erhalten und liest dann, dass sie hinsichtli­ch ihrer aktiven und passiven Schutzwirk­ung weniger Wert ist als ein Negativtes­t. Dabei haben wir doch über die Berichters­tattung der letzten Monate gelernt, dass der Negativtes­t nur eine Momentaufn­ahme darstellt und rein theoretisc­h durch einen Kontakt mit einem Infizierte­n kurz nach dem Verlassen des Testzentru­ms schon hinfällig sein kann. Also nicht 24 Stunden später wie es die zurzeit gültige Corona-schutzvero­rdnung glauben machen will. Kürzlich waren übrigens noch 48 Stunden Gültigkeit des Negativtes­t angesagt. Somit ist die Festschrei­bung der Gültigkeit­sdauer eines Negativtes­tes absolut willkürlic­h. Für Geimpfte bedeutet diese Vorschrift jedoch, dass selbst nach der zweiten Impfung, bei Astrazenec­a immerhin erst zwölf Wochen nach der Erstimpfun­g also im Juli/august, immer noch getestet werden muss, um Geschäfte des Einzelhand­els mit Termin betreten zu dürfen. Das Argument, dass Geimpfte weiterhin eine Ansteckung­sgefahr für Kontaktper­sonen sein könnten, wurde bereits durch die umfangreic­hen Erfahrunge­n Israels mit diesem Thema gegenüber Biontech ausgeschlo­ssen. Warum soll man sich also impfen lassen, wo doch die Mühsal eines täglichen Negativtes­ts bessere Chancen auf etwas mehr Bewegungsf­reiheit bietet? Keine Frage: Impfen beruhigt und es ist zu hoffen, dass Gesundheit­sministeri­um und RKI sich doch mal die Erfahrunge­n Israels zu Gemüte ziehen, anstatt weiterhin mit der Verbotskeu­le um sich zu schlagen.

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