Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
SVS erhält eine frohe Botschaft aus Berlin
Der Schermbecker Sportverein bekommt 485.100 Euro Fördermittel vom Bund zugewiesen. Diese sind zur Sanierung und Erweiterung der Anlage gedacht. So wird der Naturrasen überarbeitet und die Asche- in eine Tartanbahn umgewandelt.
SCHERMBECK „Die Freude war natürlich riesengroß. So etwas kann man einfach nicht fest einplanen“, erläutert Johannes Brilo. Der Vorsitzende des SV Schermbeck hat Post aus Berlin bekommen. Darin die Nachricht: Der Bund fördert die Erweiterung und Sanierung des Waldsportplatzes in Schermbeck mit einer stolzen Summe in Höhe von 485.100 Euro.
Beschlossen wurde dies im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, der eine neue Projektliste für das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“abgearbeitet hat. Insgesamt werden 139 kommunale Projekte aus den Bereichen Sport, Jugend und Kultur mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 200 Millionen Euro gefördert. „Wir müssen nun eine detaillierte Kostenrechnung für die Fördermittel nach DIN 276 einreichen und dann einen Zeitrahmen abstecken“, erläutert Brilo, von Beruf Architekt und mit Anträgen und Verordnungen bestens vertraut.
Und worum geht es? „Auf unserer Anlage ist in den vergangenen Jahren oder Jahrzehnten, auch durch unsere Initiative und Eigenleistung, eine Menge passiert. Aber es gibt immer noch einige Schwachstellen. Diese wollen wir beheben“, so Brilo. „Der Naturrasen wird saniert, die Aschelaufbahn in eine Tartanbahn umgewandelt, das Beachvolleyball-feld und die Weitsprung-anlage werden ebenfalls saniert. Zudem wollen wir einen Startplatz für die Mountainbiker und ihre Touren errichten, einen Abenteuerspielplatz und etwas in Richtung Skateranlage in Angriff nehmen. Denn das ist auch eine tolle Sache“, so der langjährige SVS-CHEF. „So gut und großzügig wie in Wesel wird es nicht werden, aber das ist ja auch gar nicht möglich. Trotzdem wird die Anlage, wenn alles fertig ist, wie wir uns das vorstellen, hier in der Umgebung ihres Gleichen suchen.“
Ursprünglich auch auf dem Tisch, aber dann auch schnell wieder runter, war das Thema Umwandlung des Rasens im Stadion in einen Kunstrasen. „Es wäre auf lange Sicht sicherlich nicht unvernünftig, aber im Moment kostentechnisch nicht zu realisieren. Bei den Kosten wären wir schnell bei 700.000 Euro“, so
Brilo. „Zudem spielen Fußballer immer noch am liebsten auf einem guten Naturrasen.“
Dessen Grundstruktur bleibt erhalten. „Der Platz wird grob abgefräst, die Bodenstruktur verbessert und dann bekommt er eine neue Oberschicht“, so Brilo. „Das wird sechs bis acht Wochen in Anspruch nehmen und sollte mit Blick auf das Wachstum des Rasens im Frühjahr passieren.“Auch wenn dann hoffentlich der Fußball wieder voll im Gange ist: „Wir sind schon häufiger zumindest für einen überschaubaren Zeitraum mit nur einem Platz ausgekommen“, so Brilo.
Die Umwandlung der Laufbahnen wird die Leichtathleten freuen, trotzdem wird der Waldsportplatz nicht zum „Mekka“dieser Sportart wie beispielsweise das Weseler Auestadion. Geplant sind fünf vollwertige 100 Meter Bahnen, die übrige Strecke wird mit vier Bahnen auskommen müssen. „Bei uns geht es eher um den Schulsport und unsere Leichtathleten, denen künftig durch die Tartanbahn aber ganz andere Möglichkeiten geboten werden“, so
Brilo. Auch eine Hochsprunganlage stand nicht ernsthaft zur Debatte: „Wir setzen da auf eine mobile Lösung. Wenn wir ein Talent im Hochsprung haben, dürfte es ab einem bestimmten Niveau ohnehin nach Leverkusen oder zu einem anderen großen Verein wechseln. Wir sind doch eher ein Breitensportverein.“
Hinzu kommt, dass Hochsprungmatten sehr teuer sind und sehr häufig einfach zum Herumliegen missbraucht werden. Das mögen diese Matten überhaupt nicht, sie büßen dadurch schnell ihren Zweck ein:
Das sichere Abfedern von Körpern aus größerer Höhe. Im Fokus stehen ohnehin die Dinge, die möglich und vernünftig sind. Und all diese Veränderungen sollen mit der Förderung in Höhe von knapp einer halben Million Euro zu realisieren sein.
„Natürlich werden wir auch Eigenleistungen erbringen, gerade bei den Abbrucharbeiten“, so Brilo. „Diese werden aber bei weitem nicht in dem Rahmen sein, wie es beim Abrahamhaus der Fall war.“DIN 276 kann also in Angriff genommen werden.