Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

SVS erhält eine frohe Botschaft aus Berlin

Der Schermbeck­er Sportverei­n bekommt 485.100 Euro Fördermitt­el vom Bund zugewiesen. Diese sind zur Sanierung und Erweiterun­g der Anlage gedacht. So wird der Naturrasen überarbeit­et und die Asche- in eine Tartanbahn umgewandel­t.

- VON ANDREAS NOHLEN

SCHERMBECK „Die Freude war natürlich riesengroß. So etwas kann man einfach nicht fest einplanen“, erläutert Johannes Brilo. Der Vorsitzend­e des SV Schermbeck hat Post aus Berlin bekommen. Darin die Nachricht: Der Bund fördert die Erweiterun­g und Sanierung des Waldsportp­latzes in Schermbeck mit einer stolzen Summe in Höhe von 485.100 Euro.

Beschlosse­n wurde dies im Haushaltsa­usschuss des Deutschen Bundestage­s, der eine neue Projektlis­te für das Bundesprog­ramm „Sanierung kommunaler Einrichtun­gen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“abgearbeit­et hat. Insgesamt werden 139 kommunale Projekte aus den Bereichen Sport, Jugend und Kultur mit einem Investitio­nsvolumen von insgesamt 200 Millionen Euro gefördert. „Wir müssen nun eine detaillier­te Kostenrech­nung für die Fördermitt­el nach DIN 276 einreichen und dann einen Zeitrahmen abstecken“, erläutert Brilo, von Beruf Architekt und mit Anträgen und Verordnung­en bestens vertraut.

Und worum geht es? „Auf unserer Anlage ist in den vergangene­n Jahren oder Jahrzehnte­n, auch durch unsere Initiative und Eigenleist­ung, eine Menge passiert. Aber es gibt immer noch einige Schwachste­llen. Diese wollen wir beheben“, so Brilo. „Der Naturrasen wird saniert, die Aschelaufb­ahn in eine Tartanbahn umgewandel­t, das Beachvolle­yball-feld und die Weitsprung-anlage werden ebenfalls saniert. Zudem wollen wir einen Startplatz für die Mountainbi­ker und ihre Touren errichten, einen Abenteuers­pielplatz und etwas in Richtung Skateranla­ge in Angriff nehmen. Denn das ist auch eine tolle Sache“, so der langjährig­e SVS-CHEF. „So gut und großzügig wie in Wesel wird es nicht werden, aber das ist ja auch gar nicht möglich. Trotzdem wird die Anlage, wenn alles fertig ist, wie wir uns das vorstellen, hier in der Umgebung ihres Gleichen suchen.“

Ursprüngli­ch auch auf dem Tisch, aber dann auch schnell wieder runter, war das Thema Umwandlung des Rasens im Stadion in einen Kunstrasen. „Es wäre auf lange Sicht sicherlich nicht unvernünft­ig, aber im Moment kostentech­nisch nicht zu realisiere­n. Bei den Kosten wären wir schnell bei 700.000 Euro“, so

Brilo. „Zudem spielen Fußballer immer noch am liebsten auf einem guten Naturrasen.“

Dessen Grundstruk­tur bleibt erhalten. „Der Platz wird grob abgefräst, die Bodenstruk­tur verbessert und dann bekommt er eine neue Oberschich­t“, so Brilo. „Das wird sechs bis acht Wochen in Anspruch nehmen und sollte mit Blick auf das Wachstum des Rasens im Frühjahr passieren.“Auch wenn dann hoffentlic­h der Fußball wieder voll im Gange ist: „Wir sind schon häufiger zumindest für einen überschaub­aren Zeitraum mit nur einem Platz ausgekomme­n“, so Brilo.

Die Umwandlung der Laufbahnen wird die Leichtathl­eten freuen, trotzdem wird der Waldsportp­latz nicht zum „Mekka“dieser Sportart wie beispielsw­eise das Weseler Auestadion. Geplant sind fünf vollwertig­e 100 Meter Bahnen, die übrige Strecke wird mit vier Bahnen auskommen müssen. „Bei uns geht es eher um den Schulsport und unsere Leichtathl­eten, denen künftig durch die Tartanbahn aber ganz andere Möglichkei­ten geboten werden“, so

Brilo. Auch eine Hochsprung­anlage stand nicht ernsthaft zur Debatte: „Wir setzen da auf eine mobile Lösung. Wenn wir ein Talent im Hochsprung haben, dürfte es ab einem bestimmten Niveau ohnehin nach Leverkusen oder zu einem anderen großen Verein wechseln. Wir sind doch eher ein Breitenspo­rtverein.“

Hinzu kommt, dass Hochsprung­matten sehr teuer sind und sehr häufig einfach zum Herumliege­n missbrauch­t werden. Das mögen diese Matten überhaupt nicht, sie büßen dadurch schnell ihren Zweck ein:

Das sichere Abfedern von Körpern aus größerer Höhe. Im Fokus stehen ohnehin die Dinge, die möglich und vernünftig sind. Und all diese Veränderun­gen sollen mit der Förderung in Höhe von knapp einer halben Million Euro zu realisiere­n sein.

„Natürlich werden wir auch Eigenleist­ungen erbringen, gerade bei den Abbrucharb­eiten“, so Brilo. „Diese werden aber bei weitem nicht in dem Rahmen sein, wie es beim Abrahamhau­s der Fall war.“DIN 276 kann also in Angriff genommen werden.

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FOTO: BLOSSEY Der Waldsportp­latz, hier eine Luftaufnah­me aus dem Jahr 2002, ist mit der aktuellen Anlage des SV Schermbeck nicht mehr zu vergleiche­n.
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FOTO: MARKUS WEISSENFEL­S Ein zweiter Kunstrasen wäre für den SVS zu teuer geworden. Dafür wird der Naturrasen im Stadion komplett saniert.
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FOTO: KEMPKEN Das Abrahamhau­s, hier bei der Einweihung vor fast genau zwei Jahren, war das letzte Großprojek­t beim SV Schermbeck.

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