Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Missverständnis sorgt für Stillstand
Gottfried Bison ärgert sich, dass er das für Sonntag geplante Trabrennen voreilig abgesagt hat.
DINSLAKEN (Ott) Etwas wehmütig klingt Gottfried Bison, wenn er über den kommenden Sonntag spricht. „Es wäre ein so schöner Tag geworden“, sagt der Vorsitzende des Niederrheinischen Trabrennvereins Dinslaken mit einem Seufzen. Aber es kommt anders. Das für den 9. Mai geplante Rennen am Bärenkamp musste unter der Woche abgesagt werden.
Denn die Startereingaben waren spärlich ausgefallen. Statt der sonst üblichen weit über 100 Meldungen waren es in dieser Woche gerade einmal 32. Gründe für den Einbruch gibt es gleich mehrere. Zum einen sind in den Niederlanden Rennen wieder erlaubt, sodass diesmal gerade einmal eine einzige Meldung von jenseits der Grenze die Dinslakener erreicht hatte. Dazu macht dem Klub zu schaffen, dass die Teilnahme von Amateuren durch das örtliche Ordnungsamt weiterhin untersagt bleibt. „Die Schutzverordnung würde das zwar gestatten, das Infektionsschutzgesetz erlaubt die Teilnahme von Amateuren aber erst ab einer Inzidenz von unter 100“, erklärt Gottfried Bison.
Schon allein diese zwei Einschränkungen hätten den Dinslakenern das Leben schwierig genug gemacht. Den dicksten Knüppel schmissen ihnen aber die Kollegen aus der Hauptstadt zwischen die Beine. In Berlin hatte der ansässige Klub an der Trabrennbahn Mariendorf ebenfalls einen Renntag angekündigt. Die Konkurrenzveranstaltung dürfte der kleineren Veranstaltung am Bärenkamp zusätzlich Teilnehmer abgegraben haben. So blieb Bison und seinen Mitstreitern nichts anderes übrig, als die Reißleine zu ziehen.
Die faustdicke Überraschung folgte dann eine gute halbe Stunde nach der Absage. „Dann ist das passiert, womit nie und nimmer jemand gerechnet hatte – plötzlich sagt Berlin auch sein Rennen ab“, erzählt Bison. „Hätten wir bloß eine Glaskugel gehabt. Unter diesen Umständen hätten wir die Startereingabe verlängert.“So bleibt es bei einem insgesamt ärgerlichen Missverständnis. Bison: „Ich meine ja, Berlin hätte als der größere Verein auf uns zukommen müssen. Aber wir geloben Besserung. Beim nächsten Mal nehme ich den Hörer in die Hand und frage lieber selbst nach.“
Nun geht es erst am Pfingstmontag, 24. Mai, am Bärenkamp wieder um Zählbares, nämlich um den Pokal der Rheinfels Quelle.