Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Kameras sollen Bahnhof überwachen
Das Land Nordrhein-westfalen investiert 80.000 Euro in Sicherheitstechnik. Bis 2024 sollen die Kameras installiert sein. Die Zukunft des Gebäudes selbst ist aber weiterhin offen.
DINSLAKEN (aha) Der Bahnhof ist Angstraum Nummer eins in Dinslaken und sein Zustand beklagenswert. Zumindest das Sicherheitsgefühl am Bahnhof soll nun verbessert werden: Das Land spendiert für den Bahnhof Überwachungskameras für 80.000 Euro. Das teilten heute das Landes-verkehrsministerium sowie die Cdu-landtagsabgeordnete Charlotte Quik mit.
Die Hochschule Bochum hatte sich 2019 mit Angsträumen in Dinslaken befasst. Vor allem der Bahnhof und sein Umfeld kristallisierten sich im Rahmen der Studie als Problembereich heraus. Die Forscher schlugen Sicherheitskräfte mit einer fes
„Damit alle Reisenden ein sicheres Gefühl haben“Charlotte Quik Cdu-landtasgsabgeordnete
ten Station am Bahnhof, einen etwas entfernten eigenen überdachten Aufenthaltsort für Obdachlose und Kamera-überwachung am Bahnhof vor, um das Sicherheitsgefühl der Menschen zu erhöhen. Zumindest die Kameras sollen nun kommen.
Insgesamt investiert NRW zehn Millionen Euro für moderne Videotechnik an 100 Bahnhöfen. Ziel des Programms ist es, die Sicherheit für die Pendler deutlich zu erhöhen. Charlotte Quik: „Ich freue mich sehr, dass wir auch an unserem Bahnhof in Dinslaken für rund 80.000 Euro Videokameras anbringen können, damit alle Reisenden zu jeder Zeit, vor allem in den Abendstunden, ein sicheres Gefühl und einen guten Aufenthalt haben.“Die Bahnhöfe in NRW sollen, so Quik, „Aushängeschilder für den Bahnverkehr sein: sauber, modern und sicher.“
In seiner insgesamt über zwei Milliarden Euro starken Offensive bündelt das Land verschiedene Maßnahmen, die den ÖPNV einfacher zugänglich, leistungsstärker, verlässlicher, vernetzter, flexibler und sicherer machen. Dazu gehört auch, die objektive und subjektive Sicherheit an den Bahnhöfen zu verbessern. Die notwendigen Installationsarbeiten an den Bahnhöfen sollen in Kürze beginnen. Zu Anzahl und Standorten der Kameras gibt die Bahn aus Sicherheitsgründen keine Auskunft, so ein Sprecher auf Anfrage. Bis 2024 sollen die Kameras installiert sein.
Bis dahin, so hatte man in Dinslaken lange gehofft, sollte der Neubau des Gebäudes zumindest sicher sein. Seit Jahresbeginn steht die Zukunft des Bahnhofsgebäudes aber wieder in den Sternen. Jahrelang hat die Stadt mit der Bahn über einen Neubau verhandelt, wollte das Gebäude selber kaufen und neu erstellen. Im Januar überraschte die Bahn die Stadt mit der Nachricht, dass ein Neubau für das Unternehmen doch nicht rentabel sei.
Das Problem: Die Stadt will und muss den Bahnhofsvorplatz bis 2024 barrierefrei gestalten und hatte gehofft, die Arbeiten zeitlich abstimmen zu können. Abgesehen von den Problemen mit der Bahn gab es aber auch Unstimmigkeiten mit dem Planungsbüro: Die vorgesehene Planung ließ sich nicht realisieren.