Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Mietendeck­el ist eine Gefahr

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Die vergangene­n Jahre haben gezeigt, dass der Berliner Mietendeck­el die Probleme nicht löst, sondern in sämtlichen Bereichen verschärft. Schnell werden bei den Debatten die vielen Privatanle­ger vergessen. Jene, die ihre Altersvors­orge aufstocken und zu soliden Marktpreis­en vermieten. Seit Beginn des Mietendeck­els können sie ihre investiert­en Kosten unter anderem für eine Optimierun­g der Energieeff­izienz nicht mehr tragen. Grund ist die hohe Diskrepanz zwischen den marktüblic­hen Kauf- und regulierte­n Mietpreise­n. Daraus folgt, dass viele beunruhigt sind und zum Schutz ihrer finanziell­en Existenz frühzeitig veräußern. Diese Entwicklun­g hat auch der Berliner Markt gespürt. So war nach der Einführung des Mietendeck­els allein im unregulier­ten Segment das Angebot der Mietwohnun­gen stark rückgängig, die Nachfrage ist jedoch gleich geblieben. Stattdesse­n ist der Anteil an Eigentumsw­ohnungen gestiegen. Durch den Mietendeck­el ist keine einzige zusätzlich­e Wohnung entstanden und anstatt für mehr bezahlbare­n Wohnraum zu sorgen, verunsiche­rt er alle Marktteiln­ehmer.

Die Einführung eines bundesweit­en Mietendeck­els kann nicht das Ziel sein. Folgericht­iger wäre es, Genehmigun­gsprozesse zu beschleuni­gen, baupolitis­ch praktikabl­er zu werden sowie mehr Anreize zu schaffen, um verstärkt in Neubauten im geförderte­n Preissegme­nt zu investiere­n. Letzteres wird jedoch unter anderem durch Regularien der Kfw-bank beschränkt – ein ganz anderes Thema.

Philipp Tecklenbur­g Der Autor ist Geschäftsf­ührer der Tecklenbur­g Projektent­wicklungs Gmbh.

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