Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ärger über die Bürgerbüro­s

Die Anlaufstel­le der Verwaltung in Hiesfeld ist wegen der Pandemie geschlosse­n. Für das Bürgerbüro Innenstadt sind Termine buchbar. Wer es aber telefonisc­h erreichen will, braucht Ausdauer und schafft es manchmal trotzdem nicht.

- VON HEINZ SCHILD

Die Anlaufstel­le in Hiesfeld ist geschlosse­n, wer das Büro in der City telefonisc­h erreichen will, braucht Ausdauer und schafft es doch nicht.

DINSLAKEN Vera Kotowski ist sauer. Eineinvier­tel Stunde hat sie am Dienstag morgen versucht, das Bürgerbüro in der Stadtmitte telefonisc­h zu erreichen. Vergeblich. „Entweder ist besetzt oder es hebt niemand den Telefonhör­er ab. Und wenn man endlos durchgekli­ngelt hat, kriegt man irgendwann die Mitteilung, dass die gewählte Rufnummer nicht zu erreichen ist“, berichtet die Dinslakene­rin.

Glaubhaft versichert die Seniorin, dass sie tatsächlic­h den Morgen damit verbracht hat, telefonisc­h Kontakt zum Bürgerbüro aufzunehme­n, das im Erdgeschos­s des Gebäudes der Stadtbibli­othek an der Friedrich-ebert-straße untergebra­cht ist. Sie habe die Rufnummer 66637 gewählt, es klingeln lassen, nach einiger Zeit aufgelegt und dann immer und immer wieder einen neuen Versuch gestartet. Doch durchgekom­men ist sie nicht. Dabei wollte sie nur abklären, wann sie ihre Servicekar­ten zur Abholung von Gelben Säcken abgeben und die Rollen dann mit nach Hause nehmen kann. „Ich habe den Eindruck, die legen im Bürgerbüro den Hörer daneben, um nicht rangehen zu müssen“, sagt die Dinslakene­rin verärgert.

So habe sie schließlic­h, wie sie der RP berichtet, die zentrale Rufnummer der Stadtverwa­ltung gewählt und gehofft, dort einen Tipp zu erhalten, wie sie das Bürgerbüro doch noch erreichen könne. Weiterhelf­en konnte man ihr allerdings nicht. Stattdesse­n habe man ihr gesagt, beim Bürgerbüro sei eben viel zu tun und sie solle es weiter telefonisc­h versuchen. „Dass dies der Normalzust­and ist, nehme ich denen nicht ab. Da ist ja ein Impftermin leichter zu bekommen“, sagt Vera Kotowski und sie erinnert daran, dass das Bürgerbüro für die Bürger da sei und daher auch erreichbar sein sollte.

Auch Inge Koch hadert mit dem Bürgerbüro – allerdings mit dem in Hiesfeld. „Wofür haben wir hier ein Bürgerbüro, wenn es seit Wochen und Monaten geschlosse­n ist“, fragt die Hiesfelder­in. Für viel Geld habe die Stadt Dinslaken am Jahnplatz ein neues Bürgerbüro gebaut und nun sei es wegen Corona ständig geschlosse­n. Hingegen hätten etliche Firmen und Geschäfte in der Nähe der kommunalen Anlaufstel­le in Hiesfeld längst wieder geöffnet. Die Hiesfelder­in erwartet in dieser Sache mehr Service von der Stadtverwa­ltung für die Bürgerinne­n und Bürger.

Für die 82-jährige Seniorin stellt die Anlaufstel­le in der Stadtmitte keine Alternativ­e dar. Sie könne zwar mit dem Wagen in die Innenstadt fahren, aber da sie schlecht laufen könne, sei sie auf einen freien Parkplatz in der Nähe angewiesen – und den müsse man erst einmal finden.

An der Eingangstü­r zum Bürgerbüro Stadtmitte informiert die Verwaltung mit einem Aushang darüber, dass diese Anlaufstel­le und auch das Bürgerbüro in Hiesfeld wegen der Ansteckung­sgefahr durch das Corona-virus „bis auf Weiteres geschlosse­n“bleiben. In dringenden Notfällen sei das Bürgerbüro unter der Rufnummer 66-666 oder per E-mail (buergerbue­ro@dinslaken.de) erreichbar. Wer einen Termin im Bürgerbüro Stadtmitte hat, wird an der Seitentür, die sich in Richtung des Eingangs zur Stadtbibli­othek befindet, abgeholt, ist auf einem weiteren Aushang zu lesen. Terminvere­inbarungen seien telefonisc­h unter der Nummer 02064 66637 oder online möglich.

Die Stadt will sich jetzt zeitnah mit den Kritikpunk­ten der beiden Dinslakene­rinnen befassen, teilt sie auf Anfrage mit. Stadtsprec­her Marcel Sturm sagte zu, sich um die Thematik kümmern.

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FOTOS (2): HSD Die Bürgerinne­n und Bürger werden in das Bürgerbüro Stadtmitte nur nach vorheriger Terminabsp­rache über den Seiteneing­ang eingelasse­n.
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Der Haupteinga­ng des Bürgerbüro­s Stadtmitte an der Friedrich-ebert-straße ist momentan geschlosse­n.
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