Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Datenverbrauch stieg 2020 um 33 Gigabyte pro Monat
BONN (rky) Die Menschen in Deutschland nutzen wegen der Pandemie und wegen der Lockdowns ihre Online-anschlüsse sehr viel intensiver, sie bestellen deutlich mehr Waren über das Internet und sie telefonieren wieder viel mehr. Dies sind die Kernaussagen des am Mittwoch veröffentlichten Jahresberichts 2020 der Bundesnetzagentur.
Ein durchschnittlicher Nutzer brauchte demnach pro Monat ein Datenvolumen von 175 Gigabyte, im Jahr davor waren es nur 142 Gigabyte. Umgerechnet in das Datenvolumen einer DVD hätten damit sehr grob geschätzt pro Monat rund 22 Filme geschaut werden können – tatsächlich wohl viel mehr, weil viele Streaming-anbieter die Filme komprimieren.
Über die Mobilfunknetze im Inland wurden insgesamt rund 155 Milliarden abgehende Gesprächsminuten geführt, fast ein Viertel mehr als im Vorjahr. Über das Festnetz wurden 104 Milliarden Minuten an Telefonaten geführt, also deutlich weniger als per Handy, obwohl die Menschen häufiger zu Hause waren.
Die Menge aller ausgelieferten Pakete in Deutschland stieg nach einer ersten Prognose um 17 Prozent auf 3,6 Milliarden Sendungen. Das sind pro Haushalt 87 Pakete in zwölf Monaten, wobei die Zahl der ausgetragenen Pakete pro Monat im Lauf des Jahres immer weiter wuchs, wie ein Manager des Branchenprimus Deutsche Post erklärt. Ein Haushalt erhielt im Jahresdurchschnitt statistisch gesehen 7,2 Pakete im Monat, de facto waren es aber Ende des Jahres wohl rund zehn im Monat.
2020 ist außerdem die Zahl der bei der Netzagentur eingegangenen Beschwerden über unerlaubte Werbeanrufe klar gestiegen. Sie erreichte den Rekordwert von mehr als 63.000. Besonders oft betreffen die eingehenden Beschwerden ungefragte Werbeanrufe zu Versicherungs- und Finanzprodukten sowie zum Thema Energieversorgung. 2021 gingen laut der Statistik zwischen Januar und April schon rund 18.000 solcher Beschwerden ein.