Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
EU will Geimpfte wieder leichter einreisen lassen
BRÜSSEL (dpa) Angesichts rasanter Impffortschritte in Ländern wie den USA oder Israel will die Europäische Union die Einschränkungen bei der Einreise aus Drittstaaten deutlich lockern. Touristen aus Nicht-euLändern, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind, können bald wieder einfacher in den EURaum einreisen. Für sie sollen die zu Beginn der Pandemie verhängten Beschränkungen für nicht zwingend notwendige Einreisen wegfallen. Darauf hätten sich die Eu-botschafter geeinigt, berichtete die Deutsche Presse-agentur unter Berufung auf Eu-diplomaten. Parallel dazu laufen Verhandlungen zwischen den Eu-staaten und dem Europaparlament, um das Reisen in Europa mithilfe eines Impfzertifikats einfacher zu machen.
Um sich vor der Pandemie zu schützen, hatten sich im März 2020 alle Eu-staaten außer Irland sowie die Nicht-eu-staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island auf Empfehlungen für einen weitgehenden Stopp für nicht zwingend notwendige Einreisen geeinigt. Auch sollen künftig wieder mehr Menschen unabhängig von der Impfung einreisen dürfen. Dazu lockern die Eu-staaten ein Kriterium der „Weißen Liste“, die die Ausnahmen regelt. So soll der Grenzwert für die Anzahl von Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen 14 Tagen von 25 auf 75 angehoben werden.
Mit Sorgen ganz anderer Art sieht sich die britische Regierung konfrontiert: Nach der Aufhebung eines generellen Verbots von Urlaubsreisen in Großbritannien wächst der Unmut über widersprüchliche Botschaften. Scharfe Kritik übte etwa der Verband der Fluggesellschaften Airlines UK. Dessen Geschäftsführer Tim Alderslade warnte vor „echtem Ärger“bei den Mitarbeitern in der Tourismusbranche und vor Verwirrung bei Urlaubern, die nach Ankündigung der Lockerungspläne bereits einen Urlaub gebucht hatten. Seit diesem Montag sind touristische Auslandsreisen in den meisten Teilen Großbritanniens wieder erlaubt. Trotzdem warnte nun Premierminister Boris Johnson öffentlich eindringlich vor Reisen, was bei britischen Buchungswilligen auf Unverständnis stieß.