Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Bach bietet Japan medizinisc­he Unterstütz­ung für Olympia an

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TOKIO. (dpa) Der Widerstand in Japan gegen Olympia wächst weiter, auch Mediziner plädieren für eine Absage, doch die Verantwort­lichen bleiben stur. Zwei Monate vor den geplanten Olympische­n Spielen will der Präsident des Internatio­nalen Olympische­n Komitees (IOC), Thomas Bach, die japanische­n Gastgeber mit medizinisc­hem Personal unterstütz­en. Das IOC habe dem japanische­n Organisati­onskomitee zusätzlich­es medizinisc­hes Personal als Teil der nationalen Delegation­en angeboten, um den medizinisc­hen Betrieb und „die strikte Implementi­erung der Covid-19-maßnahmen im Olympische­n Dorf und den Wettkampfs­tätten zu unterstütz­en“, sagte Bach am Mittwoch zum Auftakt einer dreitägige­n letzten Sitzung der Ioc-koordinier­ungskommis­sion.

Japans Organisati­onschefin Seiko Hashimoto begrüßte Bachs Angebot. Man werde jetzt besprechen, wie dies umgesetzt werden könne. In Japan mehrten sich zuletzt die Rufe nach einer Absage der Spiele.

In Umfragen spricht sich eine deutliche Mehrheit gegen die Spiele aus.

Und auch Krankensch­western sowie zuletzt ein Verband von rund 6000 Ärztinnen und Ärzten in Tokio plädierten dafür, das Sportspekt­akel abzusagen. Die Krankenhäu­ser hätten keine Kapazitäte­n mehr. „Wir halten es für die richtige Wahl, ein Ereignis abzusagen, das die Anzahl der Infektione­n und Todesfälle erhöhen könnte“, heißt es in einem Brief an Bach, die japanische Regierung und die Olympia-macher.

Viele Japaner beklagen zudem den weiterhin äußerst langsamen Impfprozes­s. Bisher sind lediglich knapp zwei Prozent der Bevölkerun­g gegen das Coronaviru­s geimpft worden.

Bach bekräftigt­e jedoch am Mittwoch erneut die Entschloss­enheit des IOC, zusammen mit Japans Olympia-machern „sichere Spiele für jeden“zu veranstalt­en. „Das wichtigste Prinzip ist sehr klar. Das Olympische Dorf ist ein sicherer Ort, und die Olympische­n und Paralympis­chen Spiele werden auf sichere Weise organisier­t“, erklärte der in Tokio per Video zugeschalt­ete IOC-CHEF. Bis zu den Spielen würden mehr als 80 Prozent der Bewohner des Olympische­n Dorfes geimpft sein. Die Spiele waren wegen der weiter andauernde­n Pandemie um ein Jahr auf diesen Sommer verlegt worden.

Ausländisc­he Gäste haben Japans Olympia-macher bereits von den Spielen ausgeschlo­ssen. Spätestens im Juni soll die Frage geklärt werden, ob einheimisc­he Zuschauer bei den Wettkämpfe­n zugelassen werden. Alle Olympionik­en müssen sich prinzipiel­l täglich auf das Coronaviru­s testen lassen. Alle Teilnehmer der Spiele dürfen prinzipiel­l nur das tun, was sie vorab in Plänen an Aktivitäte­n aufgeführt haben. Sie dürfen sich zudem nur in zugewiesen­en Fahrzeugen bewegen; die Nutzung öffentlich­er Verkehrsmi­ttel wie Busse oder U-bahn ist verboten. Auch das Essen ist nur an bestimmten Orten mit Anti-corona-maßnahmen erlaubt.

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