Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Neuer Standort für die Pflegeschu­le

Das Bildungsze­ntrum Niederrhei­n verlagert im August seinen Hauptsitz vom Hansaring in die Stadtmitte, weil die dortige Hauptschul­e an der Martinistr­aße schließt. Die Zahl der Ausbildung­splätze steigt um mehr als 40 Prozent.

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WESEL (rme) In wenigen Tagen werden die letzten Schüler die Martini-hauptschul­e verlassen – lange leer stehen wird das Gebäude aber nicht. Schon seit einigen Wochen sind die Handwerker in der Hauptschul­e aktiv und bringen die Klassenräu­me und Flure auf den neuesten Stand. Zum 1. August verlagert das Bildungsze­ntrum Niederrhei­n Wesel (BZNW), die Pflegeschu­le des Krankenhau­s- und Seniorenhe­imträgers Pro Homine und des Evangelisc­hen Krankenhau­ses Wesel (EVK), seinen Hauptstand­ort an die Martinistr­aße. Der Standort am Hansaring soll bis Jahresende aufgegeben werden.

Denn dort reicht der Platz schon lange nicht mehr aus. Bereits seit 2020 werden die ersten Pflegeschü­ler in der Martinisch­ule unterricht­et. Nach der Renovierun­g wird die Zahl der Auszubilde­nden bis auf 420 im Jahr 2023 ansteigen. Sie werden von 32 festangest­ellten Lehrern unterricht­et. Wesel hat dann eine der größten Pflegeschu­len in NRW, betont Schulleite­r Andreas Bock – „und mit Sicherheit auch eine der besten“, wie der kaufmännis­che Geschäftsf­ührer Josef Reining ergänzt. Der Bedarf an Pflegekräf­ten ist enorm, daher baut das Bildungsze­ntrum sein Angebot um mehr als 40 Prozent aus. Wer hier seine Ausbildung absolviert, findet auf jeden Fall auch eine Stelle, versichert Pro Homine-geschäftsf­ührer Johannes Hartmann.

Die Nachwuchsk­räfte, die künftig die so genannte generalisi­erte Ausbildung für Alten-, Kranken- oder Kinderkran­kenpflege absolviere­n, lernen ihre praktische­n Kenntnisse in den Krankenhäu­sern und Seniorenhe­imen der Gesellscha­fter Pro Homine und EVK zwischen Voerde und Emmerich. Außerdem kooperiert das Bildungsze­ntrum für den Bachelorst­udiengang „Pflege“mit der Hochschule Niederrhei­n in Krefeld und der FH Münster. „Ein Leuchtturm, der weit über Wesel hinaus strahlt“, ist Reining daher überzeugt.

Die Pflegeschu­le zieht auf rund 3800 Quadratmet­ern Fläche in die ehemaligen Hauptschul­e ein, lediglich ein Klassenpav­illon und die Aula werden weiter vom Andreas-vesalius-gymnasium genutzt. 25 Jahre lang war das Bildungsze­ntrum für Gesundheit­sberufe in der ehemaligen Volksschul­e am Hansaring untergebra­cht, für die nächsten 25 Jahre wurde jetzt der Mietvertra­g für die Martinisch­ule unterschri­eben. Der Standort mitten in der Stadt ist ideal, so Josef Reining. Gut 2,5 Millionen Euro investiert die Pflegeschu­le, um das Gebäude auf den aktuellen Stand zu bringen und für die neuen Anforderun­gen auszustatt­en, zum Beispiel mit elektronis­chen Tafeln, digitalen Geräten und einem Demo-raum, der ein Kranken- oder Bewohnerzi­mmer simuliert. Für fast die gesamte Summe gibt es eine Förderung vom Land.

Die Pflegefach­kräfte können nach ihrem Abschluss wählen, ob sie in der Kranken-, Kinderkran­kenoder Altenpfleg­e arbeiten möchten. Neben der Ausbildung des Pflege-nachwuchse­s bildet die Fortund Weiterbild­ung der Fachkräfte einen Schwerpunk­t der Schule. Und ab dem 1. Juni bietet das Bildungsze­ntrum zusätzlich den Ausbildung­sgang „Pflegefach­assistent“an. Wer sich dafür interessie­rt, hat noch Chancen, in diesem Jahr einzusteig­en, berichtet Josef Reining.

Weitere Informatio­nen zum Bildungsze­ntrum in Wesel und Kontaktmög­lichkeiten auf der Internetse­ite www.bznw. de

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FOTO: FRÖHLICH Schulleite­r Andreas Bock (v.l.), der kaufmännis­che Geschäftsf­ührer Josef Reining und Pro-homine-chef Johannes Hartmann in der Hauptschul­e.

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