Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Für den SUS 09 hat das lange Warten ein Ende
Aufgrund der sinkenden Corona-zahlen hat der Fußball-bezirksligist die erste Trainingseinheit seit vielen Monaten bestritten.
DINSLAKEN ( JA) Als Ende vergangener Woche die überraschende und zugleich erfreuliche Nachricht kam, dass aufgrund der gesunkenen Sieben-tage-inzidenz im Kreis Wesel Mannschaftssport im Freien wieder erlaubt sei, war die Vorfreude bei den Spielern des Fußball-bezirksligisten SUS 09 Dinslaken riesig. „Die Jungs haben sich schon in der Whats-app-gruppe kaputt gefreut“, sagt Trainer Julian Schubert, der persönlich auch heilfroh ist, endlich wieder auf den Platz zurückzukehren.
Die Freude beim ersten Training war der gesamten Mannschaft anzusehen. Nicht nur das Gefühl, nach so langer Pause mal wieder einen Ball am Fuß zu haben, sondern auch der Kontakt und das Rumalbern mit den Mannschaftskollegen,schien allen Beteiligten gefehlt zu haben.
Noch ist kein „normales“Training möglich, da die aktuellen Zahlen der Pandemie noch keinen Kontaktsport erlauben. Schubert wies sein Team während der Übungen immer wieder darauf hin, Abstand zu halten. Dass die lange Corona-pause natürlich auch ihre Spuren hinterlassen hat, war schon nach dem Aufwärmen zu merken. So mancher Sus-spieler fragte spaßeshalber schon nach wenigen Minuten nach einem Sauerstoffzelt. Lange Zeit hatte Julian Schubert seinen Spielern Trainingsprogramme für Zuhause mitgegeben und mit gemeinsamen virtuellen Trainingseinheiten versucht, seine Spieler fit zu halten.
Nach dem Abbruch der Saison wurde dies jedoch eingestellt. „Wenn du kein Ziel vor Augen hast, fehlt dir ehrlich gesagt auch die Motivation, etwas zu machen“, so Schubert. Jetzt will der junge Coach das Niveau langsam steigern, um dann in die reguläre Saisonvorbereitung zu starten. Eine Pause im Sommer wird es nicht mehr geben.
„Wir brauchen jede Woche, um alles wieder aufzuholen. Außerdem glaube ich nicht, dass irgendein Spieler überhaupt noch einmal eine Pause haben will. Die Jungs sind heiß und wollen kicken“, sagt Schubert, der hofft, dass die Corona-zahlen weiter sinken und somit bald wieder Training ohne Einschränkungen möglich ist.
Auch das Gefühl im Fuß schien verständlicherweise bei dem ein oder anderen etwas verloren gegangen zu sein. Beim ersten Warmschießen fanden nicht allzu viele Bälle ihren Weg ins Tor. Der Spaß war trotzdem allgegenwärtig. Jens Krönung vertrat mit einem Lächeln im Gesicht die Meinung, dass die Tore vorher doch größer gewesen seien.
Eher unwahrscheinlich, aber neu sind sie definitiv, denn es war nicht nur das erste Training nach langer Pause, es war auch das erste Training auf der komplett sanierten Sportanlage an der Voerder Straße. So tauschten sich die Spieler beim Dehnprogramm auch darüber aus, welche Spuren der Kunstrasen beim Grätschen wohl hinterlassen würde.
Mit dabei waren auch zum ersten Mal – im realen Leben und nicht vor dem Bildschirm – die Neuzugänge David Gehle, Lukas Kratzer (beide schon im Winter verpflichtet) und der aus der A-jugend hochgezogene Fabio Di Tommaso.
Nach einer Einheit fällt eine Bewertung natürlich schwer – Schubert ist dennoch überzeugt, dass alle drei die Mannschaft verbessern werden. Vor allem Fabio Di Tommaso bescheinigt er „eine Menge Talent“.
Da aufgrund der aktuellen Corona-bestimmungen weder das Umziehen noch das Duschen auf der Bezirkssportanlage erlaubt ist, ging es für die Spieler nach der Einheit direkt nach Hause.
Das gemeinsame Beisammensein bei einem Kaltgetränk nach dem Training, für viele vielleicht sogar das schönste am Mannschaftssport, muss ebenfalls noch warten. Ein großer Schritt in Richtung Normalität war es für die Fußballer des SUS 09 dennoch.