Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Wie Hunxes Mitte aussehen soll
Das brisanteste und am meisten erwartete Thema im Hünxer Planungsausschuss war erneut die Umgestaltung der Ortsmitte mit den Bereichen Marktplatz, Rochecorboner Platz und Dorfteich.
HÜNXE (pst) Im Ausschuss für Planung, Umwelt und Klimaschutz der Gemeinde Hünxe gab es reichlich Themen zu diskutieren. Zwölf Tagesordnungspunkte hatte der Vorsitzende Wilhelm Windszus aufgeführt, zu Beginn der Sitzung wurde noch ein 13. ergänzt.
In vorherigen Sitzungen hatte insbesondere der Marktplatz für Diskussionen gesorgt, da das zuständige Architektenbüro RMP Stephan Lenzen aus Bonn vorgesehen hatte, einen Großteil der Parkplätze zugunsten von Grün-und Verweilflächen zu entfernen.
Nun stellte Landschaftsarchitekt Joachim Evers einen neuen Entwurf vor. „In den letzten Monaten ist sehr viel passiert. Wir sind mit unseren ersten Entwürfen nicht vollständig auf Gegenliebe gestoßen, aber wir gehen einen Weg der Transparenz und der Beteiligung. Wir planen einen Bereich, der für die Gemeinde absolut wichtig ist“, begannjoachim Evers.
Der Bereich sei relevant für die nächsten Jahrzehnte. Für die Ideen zum Marktplatz hätte das Büro heftigen Gegenwind bekommen. „Es ging ums Parken und um die Platzgestaltung und es war eine harte und herzliche Diskussion. Aber nun sind wir an einer Stelle in der Planung, an der wir sagen, wir haben ein tragfähiges Konzept“.
Zuerst wolle man sich um die Gestaltung des Rochecorboner Platzes kümmern. „Wir haben umgekrempelt, so dass wir die Platzmitte nicht für den Parkplatzverkehr nutzen, sondern öffentlichen Raum gewinnen. Wir tun uns hier wesentlich leichter, den aufkommenden Verkehr zu sortieren. Wir werden 40 Stellplätze haben, aber trotzdem einen mittigen Platzbereich“, erklärt Evers. Dabei soll ein sogenannter „Pocket Park“entstehen, ein grüner Bereich im Zentrum des Platzes. Darüber hinaus liebäugeln die Planer mit einer Brunnenanlage beziehungsweise Wasserspielen sowie langen Bänken zum Verweilen.
Für den Marktplatz seien 37 Parkmöglichkeiten auf dem Platz selbst und sieben weitere Plätze im Randbereich geplant. „Wir haben lange überlegt, was wir machen, ob wir Baumkübel hinstellen oder Grünflächen anlegen. Wir möchten eine starke, grüne Form, Bäume, die wachsen können und grundsätzlich das Thema vom Rochecorboner Platz aufgreifen. Wir sind mit unserem Entwurf sehr zufrieden“, betont der Architekt. Die Park-und Fahrsituation würde optimiert werden und es gebe weiterhin die Möglichkeit, Marktstände aufzustellen. Die vorher geplante Linie zum Dorfteich würde entfallen, weil dort nicht gepflanzt werden könne: „Da trauern wir etwas hinterher“, sagte Evers.
Für den Teich selbst sei eine Grünanlage geplant. „Wir brauchen nicht jeden Zaun dort, so wie er ist. Der Plan ist nicht spektakulär, aber trotzdem gut. Wir wollen einen Rundweg, ähnlich wie jetzt, aber etwas geschwungener. Es gibt zwei Bereiche, die wir ausbauen wollen. Zum Einen im Bereich dieser Art Halbinsel, wo wir eventuell mit einer Mauer etwas aus der Böschung in Richtung Wasser herausbauen wollen, so dass eine kleine ,Bastion’ entsteht. Dort kann man dann auch sitzen und über das Gelände schauen“, erläutert Evers.
„Auf der gegenüberliegenden Seite haben wir auch einen Platz ausgemacht, der ja schon existiert. Da hängen ab und an auch Jugendliche ab. Den Bereich würden wir etwas erweitern und noch eine Bank dort hinstellen. Außerdem würden wir rund um den Teich noch einige Sitzmauern hinstellen. Das ist eher für die Jugendlichen gedacht“.
Rechts und links des Teiches soll es 32 Stellplätze geben. Für das Festzelt, in dem dort jährlich (unter normalen Umständen) das Schützenfest stattfindet, bleibt auch genug Platz.
„Wir sind weit hinten mit dem Projekt, weil die große Schlaufe (wegen der Parkplatz-diskussion) gedreht wurde, aber wenn die Vorstellung jetzt Anklang findet, können wir auch bald die Kosten kalkulieren“, meinte Evers.