Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Stadt: Bürgerbüros sind gut organisiert
Die Stadt berichtet von guten Erfahrungen mit der Terminvergabe in der Stadtmitte. In Hiesfeld ist coronabedingt kein Publikumsverkehr möglich.
Nach Beschwerden über die Organisation sagt die Stadtverwaltung: Niemand lege den Hörer daneben – eigentlich klappe die Arbeit gut.
DINSLAKEN Die Stadt Dinslaken reagiert auf die von Bürgerinnen geäußerte Kritik an den Bürgerbüros (RP vom 20. Mai) und erläutert, wie dort in der gegenwärtigen Situation, die von der Corona-pandemie geprägt ist, gearbeitet wird. Eine Bürgerin hatte bemängelt, dass sie eineinhalb Stunden lang vergeblich versucht hatte, das Büro in der Stadtmitte telefonisch unter der Nummer 66637 zu erreichen und die Vermutung geäußert, da werde wohl der Telefonhörer daneben gelegt. Eine Frau aus Hiesfeld konnte es nicht nachvollziehen, warum die städtische Anlaufstelle in ihrem Ortsteil auch weiterhin geschlossen ist.
Das Bürgerbüro in der Stadtmitte sei grundsätzlich unter der genannten Telefonnummer für Terminvereinbarungen zu erreichen. Es bestehe „eine hohe Nachfrage nach Terminen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der anstehenden Ferienzeit“, erläutert Marcel Sturm, Sprecher der Stadt Dinslaken, die gegenwärtige Situation. „Der Hörer wird natürlich nicht daneben gelegt“, stellt er fest und erläutert, dass auch nach einem Telefonat mit einer Terminvergabe noch Daten zu erfassen seien, was im Anschluss an das Telefongespräch erledigt werde.
Die mit der Terminvergabe gemachten Erfahrungen werden von der Verwaltung als „gut“bewertet. „Schon bei der Terminvergabe wird abgeklärt, um welches Anliegen es sich handelt, welcher Zeitdruck besteht (Notfall) und welche Papiere dafür gegebenenfalls mitzubringen sind“, berichtet Sturm. Das erspare mehrere Behördengänge, wenn alle Unterlagen auch vollständig zum Termin mitgebracht würden. Da bekannt sei, um welches Anliegen es sich handele, könne auch die zeitliche Dauer des Aufenthalts im Bürgerbüro und damit der nächste Anschlusstermin besser geplant werden. Das gelte auch für die Online-terminvergabe. Da die Bürgerinnen und Bürger auch namentlich erfasst würden, sei eine Rückverfolgbarkeit ohne großen Aufwand gegeben. Nach Aussage des Stadtsprechers gibt es „in aller Regel keine oder nur kurze Wartezeiten. Das alles entfällt, würde wieder auf auf allgemeine Öffnungszeiten zurückgegangen werden“. Was derzeit coronabedingt noch nicht der Fall sei.
Im Bürgerbüro gelten die allgemeinen Schutzmaßnahmen, wie Maskenpflicht und Einhalten des Abstands, zudem sind dort zwei Teams gebildet worden. Das Team ist für den Schalterdienst zuständig. Auch müssen die online eingegangenen Anträge abgearbeitet werden, was die im Hintergrund Mitarbeitenden ebenso erledigen wie den Telefondienst. „In einem Dienstplan wird konkret geregelt, welche Aufgabe der/die Mitarbeiter*in zu erfüllen hart“, erläutert Marcel Sturm weiter. Vorgesehen sei, dass mit sinkender Inzidenz demnächst die beiden Teams aufgelöst werden. In diesem Zusammenhang soll dann auch eine Öffnungsstrategie erarbeitet werden, um den Bedarf an Ausweispapieren zu decken. Diese Strategie hänge auch von der Zahl der zur Verfügung stehenden Mitarbeiter ab, da Krankheitsfälle berücksichtigt werden müssten.
Für das Bürgerbüro in Hiesfeld stellt Marcel Sturm fest, dass es derzeit geschlossen ist, weil coronaschutzkonform ein Publikumsverkehr dort nicht abgewickelt werden könne. „Der Raum ist dafür schlichtweg zu klein“, so der Stadtsprecher. Die dortige Örtlichkeit wird aber von den städtischen Kräften zur Sachbearbeitung genutzt. Mit der Öffnung des Hiesfelder Bürgerbüros sei erst dann zu rechnen, wenn die Schutzmaßnahmen eine Lockerung zulassen würden.