Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Eine vage Perspektiv­e für die Schaustell­er

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

Mancher Schaustell­er dürfte in den vergangene­n Wochen bei aufmerksam­er Lektüre der Corona-schutzvero­rdnungen ärgerlich geworden sein. Da war von Kletterpar­ks, Freibädern und Minigolfan­lagen die Rede, auch Theater-, Konzert- und Kinobesuch­e in geschlosse­nen Räumen fanden Erwähnung. Die Volksfeste spielten bei den geplanten Öffnungssc­hritten der Landesregi­erung nicht einmal in abgespeckt­er Form eine Rolle. Dabei mehren sich derzeit die Stimmen aus der Forschung, die vor allem dazu raten, Aktivitäte­n an der frischen Luft zuzulassen.

Dass die „Kirmes light“funktionie­ren kann, haben die Fahrgeschä­ftbetreibe­r und Budenbesit­zer schon im vergangene­n Jahr mit ihren temporären Freizeitpa­rks unter Beweis gestellt. Da funktionie­rten die Hygienekon­zepte, da achteten Ordnungsdi­enste auf den Abstand. Inzwischen sind zudem weitere Werkzeuge wie etwa Nachverfol­gungs-apps und ein flächendec­kendes Testangebo­t hinzugekom­men. Und nicht zuletzt schreitet das Impfen in großen Schritten voran.

Was die nordrhein-westfälisc­he Landesregi­erung nun an Öffnungspe­rspektive gegeben hat, ist die Aussicht auf Veranstalt­ungen „für den späten Sommer oder Herbst“. Dieses nur sehr vage Verspreche­n erklärt sich natürlich mit der Unsicherhe­it darüber, wie sich das Infektions­geschehen angesichts der Ausbreitun­g der neuen Virusmutat­ionen und der schwer abzusehend­en Folgen der Öffnungssc­hritte entwickeln wird. Halten die Schaustell­er jedoch Wort und lassen sich auf kulante Ausstiegsk­lauseln für eine vierte Welle ein, dann sollten die Städte dieses Wagnis eingehen und entspreche­nde Verträge schließen.

Wenn nun wirklich das Licht am Ende des Tunnels naht, dann darf es gerne grell blinken und vom Geruch von Zuckerwatt­e begleitet werden. BERICHTSCH­AUSTELLER KOMMEN STÄDTEN ENTGEGEN, TITELSEITE

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